Palma de Mallorca. Die deutschen Urlauber auf Mallorca benehmen sich nicht immer tadellos. Palmas Bürgermeister hat sie mit deutlichen Worten kritisiert.

  • Für viele Reisende bedeutet Mallorca-Urlaub vor allem eines: Party
  • Der dazugehörige Alkoholkonsum führt in letzter Zeit verstärkt zu Problemen
  • Palmas Bürgermeister Antoni Noguera reicht es so langsam – er will mit der deutschen Konsulin sprechen

Nach der jüngsten Prügelei deutscher Urlauber auf Mallorca findet der Bürgermeister von Palma, Antoni Noguera, deutliche Worte für die Touristen.

„Der Abschaum, der uns geschickt wird, ist nicht angenehm. Es ist ein kleiner Teil der Urlauber, aber wir verlangen von den Herkunftsländern ein bisschen mehr Mitverantwortung“, sagte Noguera der Zeitung „Diario de Mallorca“. Er könne sich nicht vorstellen, dass Palma-Bewohner so etwas in den Straßen von Berlin machen würden.

Bürgermeister: Deutsche müssen Gemeinsinn lernen

Erst am Montag hatten sich Deutsche an der Playa de Palma geprügelt. Mehrere Personen wurden dabei verletzt. Auch zuvor hatte es immer wieder Auseinandersetzungen unter Urlaubern gegeben, so wie etwa Ende Juni im Kultlokal „Bierkönig“. Beim Konzert der Schlagersängerin Mia Julia hatten deutsche Neonazis zudem eine Reichskriegsflagge ausgerollt und „Ausländer raus!“ gebrüllt.

Um weitere Exzesse zu vermeiden, will sich Bürgermeister Noguera nun mit der deutschen Konsulin Sabine Lammers treffen. Laut „Diario de Mallorca“ soll sie seine Sorge nach Deutschland tragen und dort „Kampagnen zum Gemeinsinn“ anregen.

Mallorcas Bürger würden schon „Deutschen-Phobie“ entwickeln

Diese auf Krawall gebürstete Minderheit trage dazu bei, so Noguera weiter, dass sich auf Mallorca eine „Deutschen-Phobie“ entwickele. Das schlechte Bild, das sie vermittelten, würde sich auf den großen Rest der deutschen Touristen übertragen, die einfach nur einen normalen Urlaub verbringen wollten.

Kritik für Nogueras Äußerungen kam von der Oppositionspartei PP. Ihre Sprecherin Margalida Durán nannte es „unverantwortlich“, dass der Bürgermeister einen Teil der deutschen Touristen als Abschaum bezeichnet hatte.

Opposition: Touristisches Angebot verbessern

„Wir sind uns alle einig, dass wir einen qualitativ hochwertigen Tourismus wollen, der verantwortungsbewusst gegenüber der Umwelt und den Bewohnern ist“, so Durán. „Dafür müssen wir daran arbeiten, dass das touristische Angebot besser wird und nicht, die Menschen beschimpfen, die uns besuchen.“ (cho)