Sheffield. Fast drei Jahrzehnte liegt die Massenpanik im Fußballstadion von Hillsborough zurück. 96 Menschen starben. Nun gibt es neue Anklagen.

Mehr als 28 Jahre nach der Katastrophe im Fußball-Stadion von Hillsborough hat die britische Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Personen erhoben, darunter vier Polizeibeamte. Bei den beiden anderen handelt es sich um einen Juristen und um den Ex-Geschäftsführer des Fußballvereins Sheffield Wednesday, des Besitzers des Stadions. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch im englischen Warrington mit.

Am 15. April 1989 war beim Pokalspiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forrest in dem Stadion eine Massenpanik ausgebrochen. 96 Menschen starben. Weitere 766 Menschen erlitten Verletzungen.

Tribüne war völlig überfüllt

Lange Zeit war die Katastrophe als Unfall eingestuft worden, der von den Fans verursacht gewesen sei. Dies wurde 2012 widerlegt, nachdem die Angehörigen der Opfer eine weitere Untersuchung bewirkt hatten.

In dem FA-Cup-Finale wurden die Fans demnach auf einer überfüllten Tribüne zu Tode gequetscht. Eine unabhängige Jury kam 2016 zu dem Schluss, dass auch die Polizei die Schuld am größten Sport-Unglück der britischen Geschichte trage. (dpa)