Texas. Das sogenannte sekundäre Ertrinken ist eine besonders perfide Todesart. Eltern unterschätzen die Gefahr oft – wie jüngst in den USA.

  • Bei einem harmlosen Unfall schluckte ein Junge in den USA Wasser
  • Wenige Tage später starb er an den Folgen – es war auch Wasser in die Lunge gelangt
  • Beim sogenanntem sekundären Ertrinken reicht schon eine geringe Wassermenge in der Lunge

Es sollte ein spaßiger Badeausflug werden, doch er endete mit späten tödlichen Folgen. Ein Vierjähriger ist eine Woche nach dem Baden im Texas City Dike gestorben – ertrunken in seinem Kinderbett. Was war passiert?

Der vierjährige Frankie war mit seinen Eltern zum Memorial Day an den Deich gefahren und spielte im knietiefen Wasser. Eine Welle, die durch ein Schiff verursacht wurde, ließ den Jungen untertauchen. Doch Frankie hatte nach dem Vorfall keine Beschwerden. „Er hatte den Rest des Tages Spaß“, sagte sein Vater dem US-Sender CNN.

Eltern gingen von Magen-Darm-Grippe aus

Doch in der nächsten Nacht begann der Junge sich zu übergeben und bekam Durchfall. Ähnliche Krankheitssymptome hatte Frankie auch bereits ein anderes Mal, deshalb gingen die Eltern wieder von einer simplen Magen-Darm-Grippe aus und behandelten das Kind zuhause.

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Als Frankie jedoch eines Nachts aufwachte und unter Schulterschmerzen litt, beschloss sein Vater, ihn am nächsten Morgen zum Arzt zu fahren. Doch da war es bereits zu spät. Wenige Momente später verdrehte Frankie seine Augen und nahm einen tiefen Atemzug – aber atmete nicht wieder aus.

Frankie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen – der Junge war tot. Bei den Untersuchungen wurde anschließend Wasser in seiner Lunge und rund um sein Herz gefunden. Die Ärzte gehen deshalb davon aus, dass das Kind an sogenanntem sekundären Ertrinken gestorben ist.

So kommt es zum sekundären Ertrinken

Zum sekundären Ertrinken kommt es, wenn Kinder versehentlich Wasser einatmen. „Das Einatmen von Flüssigkeiten führt unter anderem durch Entzündungsreaktionen und Ödeme in der Lunge zu Störungen des Gasaustauschs, die ohne Behandlung in wenigen Stunden durch immer größeren Sauerstoffmangel zum Tod führen können“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliger Leiter der Kinderklinik Zwickau auf apotheken.de.

Dafür reichen schon kleinste Mengen Wasser. Zwei Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht gelten bereits als bedenklich.

Deshalb rät Nentwich, wenn ein Kind „nach einem Badeunfall – obwohl es eine Phase ohne Beschwerden hatte – erneut wieder zu husten“ beginnt, ungewöhnlich schnell atmet , teilnahmslos oder einfach anders als sonst wirkt, umgehend in die Notaufnahme zu fahren.