Berlin. Campino wird oft für seine politischen Statements angefeindet. Er wehrt sich dagegen – und findet deutliche Worte für Helene Fischer.

Campino ist für seine linkspolitischen Statements bekannt. Der Sänger der Band Die Toten Hosen hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg – und wird dafür oft angefeindet. Profitgier ist nur einer der Vorwürfe.

In einem Interview mit dem österreichischen „Kurier“ findet Andreas Frege, so sein bürgerlicher Name, dafür deutliche Worte – und kritisiert offen Schlagerstar Helene Fischer.

„Kaum bringen die ein Album raus, machen sie sich wichtig“

Über das Internet und Shitstorms hätten Anfeindungen gegen die Band eine neue Qualität erreicht. „Da wird versucht, uns zum Umkippen zu bringen, wenn wir Flagge zeigen. Sie zielen darauf ab, dass wir in Zukunft lieber sagen: „Diesen Ärger können wir nicht gebrauchen, wir verlieren Fans, wenn wir Flagge zeigen“,“ erklärt der 54-Jährige in dem Gespräch.

Andererseits werde ihnen auch unterstellt, „dass politische Positionierung ein Schachzug ist, mit dem man seine Platten verkaufen will“, so Campino. Oft werde der Band vorgeworfen: „Kaum bringen die ein neues Album raus, machen sie sich wieder wichtig!“

Campino positioniert sich gegen Helene Fischer

Dann kommt Campino auf Helene Fischer zu sprechen. Sie äußere sich zu politischen Dingen nicht. „Das ihr gutes Recht und ich will das auch gar nicht bewerten“, so der Sänger. Und stellt direkt im Anschluss die Frage: „Aber was wäre, wenn sie sagen würde: „Ich bin gegen die AfD und gegen die rechtsextreme Stimmung“?“

Fünf Fakten über Helene Fischer

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    Der Toten-Hosen-Frontmann glaubt, dass die Schlagersängerin „ unglaublichen Hass“ auf sich ziehen würde. „Das Management würde vielleicht sagen: „So einen Ärger brauchen wir nicht, wir haben eine gut geölte Maschine, die perfekt läuft, also bitte in Bezug auf Politik den Mund halten“.“ Man müsse daher bereit sein, bei den Fans Verlusten hinzunehmen, wenn man sich politisch positioniere, so Campino.

    Helene Fischer ist in den Augen des Düsseldorfers anscheinend nicht bereit dafür.

    Für ihn ist der Helene-Fischer-Kosmos ein „Paralleluniversum“, wie er in einem Interview mit DB Mobil sagt. Er finde legitim was sie mache. Allerdings: „Die ist ein so professionell betreutes Projekt. Dagegen kann keine normale Band ankommen. Dafür hast du aber auch ein Produkt, das nirgendwo aneckt, null unbequem ist.“ (jha)