London. Ein Fan des FC Millwall wird nach dem Anschlag in London als Held gefeiert. Er rettete mit einer mutigen Aktion viele Menschenleben.

Roy Larner ist 47 Jahre alt, Fan des englischen Fußballclubs FC Millwall – und seit Samstagabend ein Held. Der Brite stellte sich den Londoner Attentätern in den Weg, prügelte mit den bloßen Fäusten auf sie ein und rettete so vielen Menschen das Leben.

Larner war in einem Steakhaus am Borough Market in London essen, als die drei Attentäter mit ihren Messern in das Restaurant stürmten. „Sie hatten diese langen Messer und brüllten irgendwas von Allah und Islam, Islam, Islam“, erzählte Roy Larner der britischen „The Sun“. Er habe wie ein Idiot zurückgeschrien. „Ich dachte, ich muss mich über diese Bastarde einfach lustig machen.“

Ohne groß nachzudenken, stellte sich Larner den Männern in den Weg und rief: „F**** euch, ich bin ein Millwall!“ Damit rettete er wohl das Leben vieler Menschen, denn die Aufmerksamkeit der Attentäter wurde auf ihn gelenkt und die anderen Gäste konnten aus dem Restaurant fliehen.

Attentäter griffen Roy Larner an

Die Terroristen attackierten Roy Larner. Er erlitt Stichwunden an Kopf, Händen und Brust. Im Krankenhaus wurde er sofort operiert. Inzwischen ist der Brite auf dem Weg der Besserung – und kann schon wieder lachen, wie Fotos auf Twitter und Facebook zeigen.

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Von seinen Freunden bekam Larner ein Buch mit dem vielsagenden Titel „Lerne zu laufen“ geschenkt. Ein kleiner Hinweis darauf, wie wagemutig die Aktion war. Doch wegrennen kam dem Vater einer 14-jährigen Tochter nicht in den Sinn.

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„Ich habe in diesem Moment nicht an meine Sicherheit gedacht. Ich hatte vier oder fünf Pints intus – nichts besonderes“, sagte Larner dem „Guardian“. Er könne sich kontrollieren. „Aber ich war mit einer älteren Person unterwegs und die Situation war nicht in Ordnung.“

Briten feiern Fußballfan als Helden

Seine stolze Mutter (78) sagte dem „Mirror“: „Roy ist schon temperamentvoll und frech – er würde einem Kampf nicht aus dem Weg gehen. Ihm ist es egal, ob sie Messer oder Waffen haben.“ Ihr Sohn habe vor niemandem Angst.

Im Netz wird Larner als Held gefeiert. Viele fordern, dass er das Georgs-Kreuz bekommt, die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit. Er wird auch „Löwe der London Bridge“ genannt, eine Referenz zu seinem Fußballverein FC Millwall, der auch „The Lions“, also „Die Löwen“, genannt wird.

Roy Larner hat dem Club auf jeden Fall zu Popularität und Sympathie verholfen. Sonst genießt der Verein aus dem Südosten Londons einen eher zweifelhaften Ruf und ist wegen seiner gewaltbereiten Anhänger bekannt.

So singen die Hooligans über sich selbst: „No one likes us, no one likes us, no one likes us, we don’t care. We are Millwall, super Millwall, we are Millwall from The Den.“ Übersetzt heißt das: „Niemand mag uns, niemand mag uns, niemand mag uns, uns egal. Wir sind Millwall, super Millwall, wir sind Millwall aus The Den“ (das Fußballstadium des Clubs).