Jackson. Gewalttat im US-Bundesstaat Mississippi: Ein Mann hat offenbar acht Menschen erschossen, darunter Jugendliche und einen Polizisten.

Ein 35-jähriger Mann hat im US-Staat Mississippi am Sonntag acht Menschen in drei Häusern erschossen. Zu den Toten zählt ein 36-jähriger Polizist, wie mehrere Medien unter Berufung auf einen Behördensprecher berichteten.

Der mutmaßliche Täter wurde den Angaben zufolge festgenommen und mit einer Schusswunde in ein Krankenhaus gebracht. Wie er sich die Verletzung zuzog und das mögliche Motiv blieben zunächst unklar. Die Polizei teilte am Sonntag mit, es sei noch zu früh für konkrete Rückschlüsse.

Mutter, Tante, Schwester der Ehefrau getötet

Den Medienberichten zufolge wurden die Menschen in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) in zwei verschiedenen Orten im ländlichen Bezirk Lincoln erschossen, etwa 110 Kilometer von der Stadt Jackson entfernt. Drei Frauen und der 36-jährige Polizist seien in einem Haus in Bogue Chitto aufgefunden worden, die Leichen von zwei Jugendlichen und sowie einem Mann und einer Frau in zwei getrennten weiteren Gebäuden im nahegelegenen Brookhaven.

Der News-Seite WAPT zufolge sind unter den Opfern am ersten Tatort auch die Mutter, Tante und die Schwester der Ehefrau des Verdächtigen. Die Frau selbst haben mit den zwei gemeinsamen Kindern entkommen können. Am dritten Tatort seien eine weitere Schwester der Frau und deren Ehemann dem Täter zum Opfer gefallen.

„Sinnlose Tragödie“

Der mutmaßliche Täter, Willie Corey Godbolt
Der mutmaßliche Täter, Willie Corey Godbolt © REUTERS | HANDOUT

Der Zeitung „Clarion-Ledger“ sagte der mutmaßliche Schütze nach der Festnahme einem Reporter, er habe mit seiner Frau und deren Angehörigen in Bogue Chitto darüber gesprochen, seine Kinder „mit nach Hause zu nehmen“. Dann habe jemand die Polizei gerufen und der Polizist sei gekommen. „Es hat ihn das Leben gekostet. Es tut mir leid“, zitierte die Zeitung den Mann weiter. Er habe die Menschen erschossen, weil er seine Frau und Kinder liebe. Die Zeitung veröffentlichte auf ihrer Online-Seite ein Video mit den Aussagen des Verdächtigen.

In einem Facebook-Post äußerte Mississippis Gouverneur Phil Bryant seine Trauer um die Opfer, und nannte die Tat eine „sinnlose Tragödie“.

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Festgenommener ist polizeibekannt

Der Festgenommene ist laut CNN in der Vergangenheit bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Im Jahr 2005 wurde er wegen bewaffneten Raubes und eines gewalttätigen Angriffs verhaftet, nachdem er wohl einen Mann mit einer Pistole auf den Kopf geschlagen hatte, bevor er dessen Schmuck und Bargeld stahl. Im April 2015 wurde er für das Fahren mit gesperrtem Führerschein und später im selben Jahr wegen ordnungswidrigen Verhaltens verhaftet. Zuletzt wurde er im Jahr 2016 unter anderem wegen Missachtung des Justizgericht verhaftet.

Vom „Ledger-Clarion“ befragt, was er von der Zukunft erwarte, soll der mutmaßliche Täter gesagt haben: „Den Tod.“ Er sei nicht lebensfähig, so der Mann. Nicht nach dem, was er getan habe. (dpa/nsa)