New York. Richard R. soll am Donnerstag vorsätzlich in eine Menschenmenge am New Yorker Times Square gefahren sein. Er ist des Mordes angeklagt.

Gegen den Todesfahrer vom New Yorker Times Square wird laut einem Medienbericht wegen Mordes ermittelt. Der Mann war am Donnerstag mit seinem Auto in eine Gruppe von Fußgängern gerast, tötete dabei eine Frau und verletzte 22 weitere Menschen.

Neben Mord würden ihm 20-facher versuchter Mord sowie in fünf Fällen ein schweres Tötungsdelikt mit einem Fahrzeug vorgeworfen. Das berichtet der TV-Sender CNN unter Berufung auf die New Yorker Polizei. Auf einen terroristischen Hintergrund deutete laut New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio nichts hin.

Halluzinogene Droge im Blut festgestellt

Im Blut des 26-jährigen Richard R., eines Ex-Soldaten der US-Marine aus dem Stadtteil Bronx, wurde laut CNN die auch als „Angel Dust“ bekannte halluzinogene Droge PCP festgestellt. Er habe ausgesagt, Gott habe ihm die Tat befohlen und er habe erwartet, von Polizisten erschossen zu werden. Laut CNN leidet er an psychischen Problemen.

Auto rast in New York in Menschenmenge

Ein Autofahrer ist im New Yorker Stadtteil Manhattan in eine Menschenmenge gerast. Mindestens ein Mensch starb, mehr als 20 wurden verletzt.
Ein Autofahrer ist im New Yorker Stadtteil Manhattan in eine Menschenmenge gerast. Mindestens ein Mensch starb, mehr als 20 wurden verletzt. © dpa | Seth Wenig
Nach Medienberichten war der Fahrer des Honda Accord entgegen der Einbahnstraße die Seventh Avenue entlang gefahren und hatte mehrere Menschen auf dem Gehweg an- oder überfahren.
Nach Medienberichten war der Fahrer des Honda Accord entgegen der Einbahnstraße die Seventh Avenue entlang gefahren und hatte mehrere Menschen auf dem Gehweg an- oder überfahren. © REUTERS | MIKE SEGAR
Am südlichen Ende des Times Square, an der Kreuzung von 45. Straße, Seventh Avenue und Broadway, stoppten Poller den Wagen.
Am südlichen Ende des Times Square, an der Kreuzung von 45. Straße, Seventh Avenue und Broadway, stoppten Poller den Wagen. © REUTERS | MIKE SEGAR
Nach Angaben der New Yorker Feuerwehr starb eine junge Frau, einige der Verletzten schweben in Lebensgefahr.
Nach Angaben der New Yorker Feuerwehr starb eine junge Frau, einige der Verletzten schweben in Lebensgefahr. © REUTERS | LUCAS JACKSON
Die Polizei nahm den Fahrer des Wagens fest. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 26-jährigen New Yorker, der schon mehrfach wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss festgenommen worden war.
Die Polizei nahm den Fahrer des Wagens fest. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 26-jährigen New Yorker, der schon mehrfach wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss festgenommen worden war. © REUTERS | HANDOUT
Die Polizei ging zunächst davon aus, dass es sich bei dem Vorfall um einen Unfall handelte. Ermittelt würde aber in alle Richtungen, hieß es.
Die Polizei ging zunächst davon aus, dass es sich bei dem Vorfall um einen Unfall handelte. Ermittelt würde aber in alle Richtungen, hieß es. © dpa | Mary Altaffer
Die Polizei sperrte die Gegend am Times Square ab.
Die Polizei sperrte die Gegend am Times Square ab. © dpa | Christina Horsten
Augenzeugen berichteten, der Fahrer des Wagens habe versucht, zu flüchten. Polizisten nahmen den 26-Jährigen aber sofort nach der Tat fest.
Augenzeugen berichteten, der Fahrer des Wagens habe versucht, zu flüchten. Polizisten nahmen den 26-Jährigen aber sofort nach der Tat fest. © REUTERS | HANDOUT
Der Times Square in Manhattan gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei Touristen und ist einer der am meisten bevölkerten Orte New Yorks.
Der Times Square in Manhattan gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei Touristen und ist einer der am meisten bevölkerten Orte New Yorks. © REUTERS | LUCAS JACKSON
„Es ist ein harter Tag für New York City“, sagte Bürgermeister Bill De Blasio.
„Es ist ein harter Tag für New York City“, sagte Bürgermeister Bill De Blasio. © REUTERS | MIKE SEGAR
Der Fahrer des Wagens soll nach Polizei- und Medienangaben unter Drogeneinfluss gestanden haben. Er mus sich nun wegen Mordes und versuchten Morden verantworten.
Der Fahrer des Wagens soll nach Polizei- und Medienangaben unter Drogeneinfluss gestanden haben. Er mus sich nun wegen Mordes und versuchten Morden verantworten. © REUTERS | MIKE SEGAR
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Vier der 22 Verletzten schwebten nach Angaben des Feuerwehrchefs Daniel Nigro vom Donnerstag in Lebensgefahr. Ihre Überlebenschancen seien aber gut. Bei der getöteten Frau handelt es sich um eine 18-Jährige, die laut dem Fernsehsender NY1 mit ihrer Familie aus dem US-Bundesstaat Michigan zu Besuch in der Stadt war. Ihre 13 Jahre alte Schwester wurde ebenfalls von dem Auto getroffen und kam mit Verletzungen ins Krankenhaus.

2013 von Militärgericht verurteilt

Nach Angaben der Behörden war R. 2008 und 2015 wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden. Das Militärtribunal in Jacksonville im Staat Florida, wo R. als Soldat teils stationiert war, verurteilte ihn im Juni 2013 zu einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 3000 Euro und verhängte eine Ausgangssperre von drei Monaten. Zudem wurde Rojas in eine niedrigere Besoldungsgruppe heruntergestuft.

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R. bekannte sich schuldig zu den Vorwürfen, die neben Trunkenheit auch Bedrohung anderer umfassten. Nach seinen knapp drei Jahren bei der Navy sei er „unter anderen als ehrenhaften Umständen“ vom Militärdienst entlassen worden, sagte ein ranghoher Marineoffizier der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Zwei Monate in Marine-Gefängnis verbracht

Erst in diesem Monat wurde der 26-Jährige erneut festgenommen – Berichten zufolge, weil er einen Besucher in der Wohnung, in der er mit seiner Mutter lebte, mit einem Messer bedrohte. Während seiner Stationierung als Elektriker auf einem Militärstützpunkt in Jacksonville (Florida) war er demnach verhaftet worden, weil er mutmaßlich einen Taxifahrer angegriffen hatte. Er verbrachte damals zwei Monate in einem Marine-Gefängnis, wie NY1 unter Berufung auf Akten der Seestreitkräfte berichtete.

Ob R. sein Auto absichtlich in die Menge gesteuert hatte, war zunächst unklar. Der Nachrichtensender zitierte einen Freund von R., demzufolge der Ex-Soldat als veränderter Mensch das Militär verlassen hatte, zuletzt in der Immobilien-Branche arbeitete und seine Probleme mit viel Alkohol zu lösen versuchte. R. war während seiner Zeit bei der Marine von 2011 bis 2014 zeitweise auf dem Zerstörer USS Carney sowie auf Stützpunkten in Illinois und in South Carolina stationiert. (dpa)