Berlin. Kurzhaarfrisur, roter Lippenstift – einen Tag nach ihrer Freilassung twitterte Chelsea Manning ein Selfie-Foto. Und grüßte die Welt.

Die nach fast sieben Jahren in US-Militärhaft am Mittwoch freigelassene Whistleblowerin Chelsea Manning (29) hat – kaum in Freiheit – per Twitter ein Lebenszeichen gesendet. „Okay, hier bin ich“, schrieb sie unter dem hastag #HelloWorld. Und sie schickte gleich ein Selfie mit.

Manning, vor ihrer Geschlechtsumwandlung während der Haftzeit noch unter dem Vornamen Bradley bekannt, hatte im Irak-Krieg als Computerexperte für die US-Streitkräfte gearbeitet und große Datenmengen geheimen Materials an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergeleitet. Am Mittwochmorgen hatte sie das US-Militärgefängnis in Fort Leavenworth (Kansas) verlassen.

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    Zu 35 Jahren Haft verurteilt

    Früher als IT-Spezialistin der US-Armee im Irak eingesetzt, war Manning 2013 unter anderem wegen Spionage zu 35 Jahren Militärhaft verurteilt worden und hat davon knapp sieben Jahre abgesessen. Vom Vorwurf der Kollaboration mit dem Feind wurde sie freigesprochen. Die Untersuchungshaft seit der Festnahme 2010 war ihr angerechnet worden. Präsident Barack Obama hatte die Strafe kurz vor dem Ende seiner Amtszeit verkürzt.

    Direkt nach ihrer Freilassung hatte Manning gesagt: „Nach weiteren angstvollen vier Monaten des Wartens ist der Tag endlich gekommen. Alles, was vor mir liegt, ist wichtiger als die Vergangenheit.“ (W.B./dpa)