New York. Mit gelben Buttons wollen die New Yorker Verkehrsbetriebe ihre Fahrgäste zu mehr Rücksicht bewegen: vor allem gegenüber Schwangeren.
Mit gelb-blauen Stickern und dem Motto „Courtesy Counts“, also „Höflichkeit zählt“, will der öffentliche Nahverkehr im Bundesstaat New York seine Fahrgäste zur Um- und Nachsicht gegenüber Schwangeren, jungen Müttern, Familien und älteren Menschen bewegen.
Möchte man als Mutter mit Säugling im Tragetuch also rücksichtsvoll behandelt werden, kann man sich ab sofort einen knallgelben Warnbutton mit der Aufschrift „Baby on Board“ anheften. Auch die Variante „Please Offer Me A Seat“ steht zur Verfügung. Die Buttons können online bestellt werden und sollen innerhalb von drei Wochen im Briefkasten liegen.
Dem New Yorker Magazin „The Cut“ zufolge sei das Problem der Ignoranz in den U-Bahnen gravierend. Eine New Yorkerin hatte zuletzt ein Foto bei Instagram veröffentlicht, auf dem sie dem ersten Mann, der ihr im achten Monat ihrer Schwangerschaft einen Sitzplatz anbot, eine Trophäe überreichte.
Gut oder nur gut gemeint?
Während für Menschen mit Behinderung schon das „priority seating“ eingeführt wurde, sei es Schwangeren oder Älteren nicht immer anzusehen, dass sie Hilfe benötigten bzw. lieber sitzen wollten, erklärt Ronnie Hakim von der Metropolitan Transport Agency (MTA).
Bei dem staatlichen Verkehrsbetrieb zeigte man sich überzeugt, dass das Button-Modell Schule machen werde: „Das Modellprojekt wird Standards setzen, was in den USA heißt, Schwangere und Familien beim Nutzen des Öffentlichen Nahverkehrs zu unterstützen“, ist sich Veronica Vanterpool aus dem MTA-Vorstand sicher. Das Programm lief am Muttertag an und soll bis zum Labor Day gehen.
Kate Middleton trug auch schon einen Button
Auch in London hatte es im Jahr 2005 ein ähnliches Projekt gegeben, dort hatte Kate Middleton, die Herzogin von Cambridge, für die Popularisierung der Buttons gesorgt. Bleibt nur die Frage: Wer übernimmt diese Aufgabe in den USA? (aba)