Berlin. In der Debatte um das Lied „Marionetten“ stellt sich Michael Mittermeier hinter Xavier Naidoo. Die Kritik nennt er eine „Hexerjagd“.

  • In der Debatte um das Lied „Marionetten“ der Söhne Mannheims springt Comedian Michael Mittermeier Xavier Naidoo zur Seite
  • Die Kritik an dem Sänger, dem rechtspopulistisches Gedankengut vorgeworfen wird, nennt Mittermeier eine „Hexerjagd“
  • Auf Facebook erklärt er seine Meinung

Xavier Naidoo musste in den vergangenen Tagen viel Kritik einstecken, nun schlägt sich Comedian Michael Mittermeier an die Seite des befreundeten Sängers. In einem Facebook-Post schreibt er, er „verstehe nicht, wo dieser Hass und diese extreme Hetze gegen Xavier herkommt“, der Song „Marionetten“ sei schlimmstenfalls ein mittelmäßiger Kabarett-Text.

In dem Lied, das Teil des neuen Albums der „Söhne Mannheims“ ist, singt Naidoo unter anderem von „Steigbügelhaltern“ und „Sachverwaltern“ – Begriffe, die man aus der Reichsbürger-Szene und der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung kennt.

„Da lachen sich Punk-Bands kaputt“

Die Texte könnten jedoch nicht der Grund für die Aufregung um Naidoo sein, findet Mittermeier. „Da lachen sich Punk-Bands kaputt, für was man textlich in diesem Land schon durchs mediale Dorf getrieben wird.“ Und damit nicht genug der Medienschelte.

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„In diesem seltsamen Spiel haben sich viele Journalisten und andere Menschen verhalten wie in der Schule: wir schreiben einfach mal vom Nachbarn ab, das wird dann schon stimmen“, schreibt Mittermeier. Dass viele Berichte sehr wohl eigene Erklärungen für die Kritik lieferten, scheint Mittermeier wohl entgangen zu sein.

Naidoo erklärte seinen „Marionetten“-Songtext

Der Comedian schränkt ein, dass er zwar nicht alle Verschwörungstheorien und Ansichten von Xavier teile, aber als Freund habe er ihn als ewig Suchenden erlebt und selbst gesehen, was er lebt. Darauf komme es an. Mittermeier tritt regelmäßig mit Naidoo sowie Rea Garvey und Sasha bei der „Alive and swinging“-Tour auf, einer Hommage an das legendäre Rat Pack.

Naidoo selbst hatte seinen Songtext verteidigt. Es gehe darin „um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen“. Auf Facebook räumte er aber ein, dass das Lied missverstanden werden könne.

Krisengipfel mit Mannheimer Oberbürgermeister

Neben der massiven medialen Kritik hatten die Songzeilen auch zu einem Krisengipfel mit der Mannheimer Stadtspitze geführt. Nach dem Treffen mit Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) teilten die Söhne Mannheims mit, dass sie „die Vereinnahmung unserer Musik durch Feinde der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit“ verurteilten. Die Stadt Mannheim begrüßte die Erklärung.

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(cho)