Fürstenhagen. Ein 48-Jähriger ist bei einem Test einer Anti-Terror-Sperre schwer verletzt worden. Der Test wird ein juristisches Nachspiel haben.

In der hessischen Gemeinde Fürstenhagen ist am Donnerstag bei einem privaten Test mit einer Lkw-Sperre ein Fahrer schwer verletzt worden. Der 48-Jährige war mit einem Lkw auf eine sogenannte Nizza-Sperre aufgefahren, wie sie seit den Anschlägen von Nizza und Berlin zum Einsatz kommen.

Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei dem Unfall um einen privaten Test einer Firma aus Uslar. Das Unternehmen habe eine selbst entwickelte Blockade testen wollen. Zwar hielt der Block der Wucht des Aufpralls stand, doch auf einem Video der „Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen“ ist zu sehen, wie der Lkw mehrere Meter hoch geschleudert wurde.

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Fahrer wurde in Unfallklinik geflogen

Dabei wurde der Fahrer schwer verletzt und musste von der Feuerwehr aus dem Führerhaus befreit und mit einem Hubschrauber in das Universitätsklinikum in Göttingen geflogen.

Der Test fand auf einer wenig befahrenen, aber dennoch öffentlichen Straße statt. Deshalb hat der Vorfall auch ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr eingeleitet.

Tests hatten Schwächen älterer Sperren gezeigt

Bei den Anschlägen von Nizza und Berlin waren Angreifer mit Lkw in Menschenmengen gefahren und hatten insgesamt 98 Menschen getötet. Nach den Anschlägen wurden auch in Deutschland Sperren zur Verhinderung solcher Angriffe vor Veranstaltungsorten aufgestellt.

Der Unternehmer aus Uslar hatte eine eigene Bauart der Sperren testen wollen, um sie an Kunden zu vertreiben. Tests des MDR-Magazins „Umschau“ in Zusammenarbeit mit der Dekra hatten zuletzt gezeigt, dass die bisher eingesetzten Betonblöcke keinen ausreichenden Schutz bieten. Bei den Tests war ein Lkw von einer Zugvorrichtung in Richtung des Blocks beschleunigt worden. Ein Fahrer saß dabei nicht im Cockpit.