Little Rock. Ende April läuft das Haltbarkeitsdatum eines Wirkstoffs aus, der für Exekutionen genutzt wird. Hinrichtungen in den USA häufen sich.

Im US-Bundesstaat Arkansas ist am Montag der zweite Häftling binnen weniger Tage hingerichtet worden. Jack Jones, im Jahr 1996 wegen Mordes und Vergewaltigung zum Tode verurteilt, sei am Montagabend (Ortszeit) mit der Giftspritze exekutiert worden, teilte die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates, Leslie Rutledge, mit.

Die Exekution ist Teil einer geplanten Serie von ursprünglich insgesamt acht Hinrichtungen binnen weniger als zwei Wochen. Hintergrund ist, dass bei den Vorräten des Wirkstoffes Midazolam als Teil des Giftcocktails Ende April das Haltbarkeitsdatum abläuft. Die US-Behörden haben Nachschubprobleme, weil einige Hersteller ihre Mittel nicht für Exekutionen zur Verfügung stellen.

Zwei Hinrichtungen an einem Tag

Höchste Gerichte haben mindestens zwei der geplanten acht Hinrichtungen vorläufig gestoppt. Laut CNN ist am Montagabend mit Marcel Williams ein weiterer Häftling exekutiert worden.

Das ist das erste Mal seit 16 Jahren, dass in einem US-Bundesstaat zwei Menschen an einem Tag hingerichtet worden sind. Am Donnerstag war bereits Ledell Lee (51) in Arkansas mit der Giftspritze getötet worden. (bekö/dpa)

Das letzte Mahl – Das essen zum Tode Verurteilte

Gebratene Garnelen, frittierte Hühnchenschenkel, Pommes und Erdbeeren: Diese Zutaten hat sich der 52-Jahre alte John Wayne Gacy aus Illinois als letzte Mahlzeit vor seinem Gang in die Todeszelle bestellt. Der Fotograf Henry Hargreaves hat diese und weitere letzte Mahlzeiten von Todeskandidaten in den USA nachgestellt und abgelichtet. Die Arbeit trägt den Titel
Gebratene Garnelen, frittierte Hühnchenschenkel, Pommes und Erdbeeren: Diese Zutaten hat sich der 52-Jahre alte John Wayne Gacy aus Illinois als letzte Mahlzeit vor seinem Gang in die Todeszelle bestellt. Der Fotograf Henry Hargreaves hat diese und weitere letzte Mahlzeiten von Todeskandidaten in den USA nachgestellt und abgelichtet. Die Arbeit trägt den Titel "No Seconds". © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Der mehrfach verurteilte Mörder Timothy McVeigh bestellte sich Pfefferminz-Eis mit Schokolade als Henkersmahlzeit. „Die Fotos sollen nicht darüber urteilen“, ob die Todesstrafe richtig oder falsch ist, sagt Künstler <a href= Hargreaves im Interview mit unserer Redaktion. " title="Der mehrfach verurteilte Mörder Timothy McVeigh bestellte sich Pfefferminz-Eis mit Schokolade als Henkersmahlzeit. „Die Fotos sollen nicht darüber urteilen“, ob die Todesstrafe richtig oder falsch ist, sagt Künstler Hargreaves im Interview mit unserer Redaktion. " loading="lazy" />
Der mehrfach verurteilte Mörder Timothy McVeigh bestellte sich Pfefferminz-Eis mit Schokolade als Henkersmahlzeit. „Die Fotos sollen nicht darüber urteilen“, ob die Todesstrafe richtig oder falsch ist, sagt Künstler Hargreaves im Interview mit unserer Redaktion. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
„Ich will Dinge in einer differenzierten Art und Weise darstellen, so dass sich jeder seine Meinung über die Todesstrafe bilden kann“, sagt Fotograf Hargreaves. Ted Bundys letztes Mahl – Steak, Eier, Toast mit Butter und Marmelade, ein Glas Saft und ein Glas Milch – inszenierte er zum Beispiel auf einer roten Tischdecke.
„Ich will Dinge in einer differenzierten Art und Weise darstellen, so dass sich jeder seine Meinung über die Todesstrafe bilden kann“, sagt Fotograf Hargreaves. Ted Bundys letztes Mahl – Steak, Eier, Toast mit Butter und Marmelade, ein Glas Saft und ein Glas Milch – inszenierte er zum Beispiel auf einer roten Tischdecke. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Victor Feguer bekam seine letzte Olive dagegen auf einem Teller mit Goldrand serviert. „Ich wollte jeden Teller unterschiedlich gestalten“, sagt Hargreaves.
Victor Feguer bekam seine letzte Olive dagegen auf einem Teller mit Goldrand serviert. „Ich wollte jeden Teller unterschiedlich gestalten“, sagt Hargreaves. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
„Es gibt keine Fotos von den letzten Mahlzeiten der Todeskandidaten“, sagt Hargreaves. „ Ich habe mich gefragt, ob die Mahlzeiten auf Porzellan- oder Plastikteller serviert werden.“ Das von Allen Lee Davis bestellte letzte Mahl bestehend aus Hummer, Bratkartoffeln, Garnelen, Muscheln, Knoblauchbrot, stellte sich der Künstler mit Silberbesteck vor.
„Es gibt keine Fotos von den letzten Mahlzeiten der Todeskandidaten“, sagt Hargreaves. „ Ich habe mich gefragt, ob die Mahlzeiten auf Porzellan- oder Plastikteller serviert werden.“ Das von Allen Lee Davis bestellte letzte Mahl bestehend aus Hummer, Bratkartoffeln, Garnelen, Muscheln, Knoblauchbrot, stellte sich der Künstler mit Silberbesteck vor. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Die Informationen über die Mahlzeiten hat Hargreaves aus dem Internet, wo jeder US-Bundesstaat Liste darüber führt, wie die Todeskandidaten ihren letzten Tag verbracht haben – und was sie zum letzten Mahl bestellt haben. Angel Nieves Diaz entschied sich so zum Beispiel gegen ein „Wunsch“-Essen – auch die normale Gefängnis-Kost lehnte er ab.
Die Informationen über die Mahlzeiten hat Hargreaves aus dem Internet, wo jeder US-Bundesstaat Liste darüber führt, wie die Todeskandidaten ihren letzten Tag verbracht haben – und was sie zum letzten Mahl bestellt haben. Angel Nieves Diaz entschied sich so zum Beispiel gegen ein „Wunsch“-Essen – auch die normale Gefängnis-Kost lehnte er ab. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Für Ferdinando Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti hätte die Henkersmahlzeit dagegen nicht leichter sein können. Es gab Suppe, Fleisch, Toast und Tee.
Für Ferdinando Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti hätte die Henkersmahlzeit dagegen nicht leichter sein können. Es gab Suppe, Fleisch, Toast und Tee. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Als Texas sich 2011 dazu entschied, dass sich Todeskandidaten ihr letztes Mahl nicht mehr aussuchen dürfen, kam Hargreaves auf die Idee für seine Fotostrecke, die er „No Seconds“ nannte. Das Menü der 41-Jährigen Teresa Lewis – die Hühnchen, Erbsen mit Butter, Apfelkuchen und eine Dose Dr. Pepper wählte – inszenierte er ziemlich bunt.
Als Texas sich 2011 dazu entschied, dass sich Todeskandidaten ihr letztes Mahl nicht mehr aussuchen dürfen, kam Hargreaves auf die Idee für seine Fotostrecke, die er „No Seconds“ nannte. Das Menü der 41-Jährigen Teresa Lewis – die Hühnchen, Erbsen mit Butter, Apfelkuchen und eine Dose Dr. Pepper wählte – inszenierte er ziemlich bunt. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Der verurteilte Mörder Ronnie Threadgill bekam sein Menü (Hühnchen, Kartoffelpüree, Gemüse, Brot, Wasser, Tee) in Hargreaves Augen dagegen schlicht mit Plastikbesteck serviert.
Der verurteilte Mörder Ronnie Threadgill bekam sein Menü (Hühnchen, Kartoffelpüree, Gemüse, Brot, Wasser, Tee) in Hargreaves Augen dagegen schlicht mit Plastikbesteck serviert. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Hargreaves findet es „ziemlich bizarr“, dass sich ein Land „das Recht herausnimmt, das Leben eines Bürgers zu beenden“, sagt Hargreaves. Ronnie Lee Gardner durfte zu seiner Henkersmahlzeit, bestehend aus Hummerschwanz, Steak, Apfelkuchen, Vanilleeis, eine „Herr der Ringe“-DvD anschauen. Dann wurde er hingerichtet.
Hargreaves findet es „ziemlich bizarr“, dass sich ein Land „das Recht herausnimmt, das Leben eines Bürgers zu beenden“, sagt Hargreaves. Ronnie Lee Gardner durfte zu seiner Henkersmahlzeit, bestehend aus Hummerschwanz, Steak, Apfelkuchen, Vanilleeis, eine „Herr der Ringe“-DvD anschauen. Dann wurde er hingerichtet. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Ricky Ray Rector bestellte sich Steak, Hühnchen, Kirschlimonade. In den USA, wo Hargreaves mittlerweile lebt, ist die Zahl der Hinrichtungen laut Amnesty International 2016 gesunken. „In den Staaten wird das Thema ziemlich unter den Tisch gekehrt“, sagt der Künstler, der die Todesstrafe ablehnt und mehr auf das Thema aufmerksam machen wollte.
Ricky Ray Rector bestellte sich Steak, Hühnchen, Kirschlimonade. In den USA, wo Hargreaves mittlerweile lebt, ist die Zahl der Hinrichtungen laut Amnesty International 2016 gesunken. „In den Staaten wird das Thema ziemlich unter den Tisch gekehrt“, sagt der Künstler, der die Todesstrafe ablehnt und mehr auf das Thema aufmerksam machen wollte. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
Stephen Anderson wählte gegrilltes Käse-Sandwich, Mais, Radieschen und ein Stück Pfirsichkuchen. Als <a href= Hargreaves die Mahlzeiten inszenierte, stellte er sich Fragen wie „Weiß der Koch, dass er die allerletzte Mahlzeit eines Menschen kocht?“, „Gibt er sich dabei besonders Mühe?“, „Oder knallen sie den Leuten einfach was auf den Tisch, ohne dabei nachzudenken?“ Sie werden wohl unbeantwortet bleiben." title="Stephen Anderson wählte gegrilltes Käse-Sandwich, Mais, Radieschen und ein Stück Pfirsichkuchen. Als Hargreaves die Mahlzeiten inszenierte, stellte er sich Fragen wie „Weiß der Koch, dass er die allerletzte Mahlzeit eines Menschen kocht?“, „Gibt er sich dabei besonders Mühe?“, „Oder knallen sie den Leuten einfach was auf den Tisch, ohne dabei nachzudenken?“ Sie werden wohl unbeantwortet bleiben." loading="lazy" />
Stephen Anderson wählte gegrilltes Käse-Sandwich, Mais, Radieschen und ein Stück Pfirsichkuchen. Als Hargreaves die Mahlzeiten inszenierte, stellte er sich Fragen wie „Weiß der Koch, dass er die allerletzte Mahlzeit eines Menschen kocht?“, „Gibt er sich dabei besonders Mühe?“, „Oder knallen sie den Leuten einfach was auf den Tisch, ohne dabei nachzudenken?“ Sie werden wohl unbeantwortet bleiben. © Henry Hargreaves | www.henryhargreaves.com
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