Washington. Der ehemalige US-Football-Spieler Aaron Hernandez hat im Gefängnis Suizid begangen. Der 27-Jährige war wegen Mordes verurteilt worden.

Als seine früheren Team-Kollegen vom amtierenden Football-Super Bowl-Gewinner New England Patriots am Mittwoch im Weißen Haus von Präsident Donald Trump empfangen wurden, war Aaron Hernandez nicht mehr am Leben.

Der 27-jährige Ex-Profi, dem einst mit einem 40 Millionen-Dollar-Vertrag eine sorgenfreie Zukunft winkte, hat sich am Mittwochmorgen umgebracht; aufgehängt in seiner Gefängniszelle im Souza Baranowski Correctional Center in Shirley/US-Bundesstaat Massachusetts.

Hernandez hatte einen Bekannten erschossen

Vor wenigen Tagen war Hernandez in einem zweiten Mordfall für nicht schuldig befunden worden.
Vor wenigen Tagen war Hernandez in einem zweiten Mordfall für nicht schuldig befunden worden. © REUTERS | Dominick Reuter

Hernandez, lange Teamkollege des deutschen Profis Sebastian Vollmer, verbüßte dort eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Er hatte 2013 seinen Bekannten Odin L. Lloyd in einem Industriegebiet erschossen.

In einem zweiten Mordfall war Hernandez erst vor wenigen Tagen von einer Jury in Boston freigesprochen worden. Ihm war zur Last gelegt worden, in einem Nachtklub nach einer Rempelei zwei Männer getötet zu haben.

Spektakuläre Fälle von Gewalt im US-Profi-Football

Aaron Hernandez galt auf seiner Position Tight End als einer der hoffnungsvollsten Spieler der Profi-Liga NFL.
Aaron Hernandez galt auf seiner Position Tight End als einer der hoffnungsvollsten Spieler der Profi-Liga NFL. © REUTERS | BRIAN SNYDER

Hernandez Schicksal bewegte seit fast vier Jahren die amerikanische Öffentlichkeit. Der auf seiner Position Tight End zu den hoffnungsvollsten Spielern der Profi-Liga NFL zählende Athlet war 2013 von den Patriots über Nacht entlassen worden, als zum ersten Mal der Mordverdacht gegen ihn laut wurde.

Der US-Profi-Football hat seit Jahren mit spektakulären Fällen von Gewalt zu kämpfen. Selbstmorde, ausgelöst auch durch Drogen und psychische Störungen nach schweren Gehirnerschütterungen, gehören dazu. Im Fall Hernandez, der sich mit einem Bettlaken strangulierte, gab es nach Angaben der Gefängnisleitung keine Anzeichen für eine Suizid-Gefahr. Er hinterlässt eine Verlobte und eine gemeinsame Tochter im Alter von vier Jahren.