München. Eine Klinik in Bayern wirbt für eine spezielle Krebstherapie. Doch viele der als „geheilt“ gefeierten Patienten sind inzwischen tot.

„Die Ärzte hatten mich schon aufgegeben – dann rettete mich eine Spezialtherapie vor dem sicheren Krebstod“: Es sind solche euphorischen Berichte von Patienten, die auf der Facebook-Seite des Medias-Klinikums im bayerischen Burghausen für eine Behandlung werben.

Allerdings: Bei genauerer Betrachtung verkehren sich die vermeintlichen Erfolgsgeschichten auf makabere Weise in das Gegenteil. Denn viele Patienten sind inzwischen tot. Das berichten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und die norwegische Zeitung „Aftenposten“. Zahlreiche Patienten, die auf der Facebook-Seite der Klinik oder auf der Website als „geheilt“, „gerettet“ oder „vom Krebs befreit“ gefeiert wurden, seien schon bald nach ihrer Therapie gestorben.

Therapie unter Ärzten höchst umstritten

Das Rechercheteam berichtet weiter, dass die Geschichten über angebliche Krebsheilungen auch in Frauenzeitschriften erschienen seien. Die Klinik wirbt für die sogenannte Regionale Chemotherapie, kurz RCT. Diese ist unter Ärzten höchst umstritten und gilt als experimentelle Behandlung, die auch mal mehr als 100.000 Euro kosten kann. Experten sehen eine Gefahr darin, dass Patienten Hoffnung mit der Therapie gemacht werde und sie deshalb auf Behandlungen verzichten, die ihnen tatsächlich helfen würden. (les)