Offenbach/Gießen/Fulda. Vom schönen Frühlingswetter bleibt nicht viel übrig. Die letzten Ostereier wurden im Schnee gesucht. Und es bleibt erstmal winterlich.

Nach nassen, teils verschneiten Ostertagen bleibt das Wetter in Deutschland in weiten Teilen erst einmal ungemütlich. Am Dienstag wird es im Süden und in der Mitte mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern nass, vereinzelt kann es auch kurze Gewitter geben.

In Höhenlagen ab etwa 600 Metern kann es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach zufolge fünf bis zehn Zentimeter Schnee geben. Im Norden bleibt es dagegen meist trocken und die Sonne zeigt sich öfter als im Süden. Der Wind weht frisch bis stark aus nördlichen Richtungen.

Mittwoch wird der kälteste Tag der Woche

Warme Kleidung wird vor allem am Mittwoch gebraucht. Der DWD spricht vom wahrscheinlich kältesten Tag der Woche, in einigen Regionen könnte es sogar der kälteste 19. April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Nirgends in Deutschland werde die Zehn-Grad-Marke erreicht, sagte DWD-Meteorologe Christoph Hartmann. Besonders kalt werde es voraussichtlich in Bayern mit maximal drei Grad.

Ins Minus gehen die Temperaturen dann in der Nacht zum Donnerstag, Hartmann sagt Werte um minus fünf bis minus drei Grad voraus. „Da gehen schon einige Pflanzen draußen kaputt.“ Dass es so spät im Jahr noch so kalt wird, ist aus Sicht des Meteorologen nicht ungewöhnlich: „April mit Schnee ist was ganz Normales.“

25 Zentimeter Neuschnee im Allgäu

Schnee fiel am Ostersonntag auch in Rostock.
Schnee fiel am Ostersonntag auch in Rostock. © dpa | Bernd Wüstneck

Wenig frühlingshaft war das Wetter vielerorts zu den Feiertagen: Am Ostermontag bremste bis zu zehn Zentimeter Neuschnee im Sauerland den Rückreiseverkehr. Auf der Autobahn 45 zwischen Hagen und Olpe stauten sich die Autos am Morgen zeitweise auf mehr als zehn Kilometern, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Dortmund.

Auch in Oberfranken und der Oberpfalz fiel Schnee. Im Allgäu gab es oberhalb von 800 bis 1000 Metern sogar etwa 25 Zentimeter Neuschnee.

„Es weihnachtet“ in Fulda

Am 1215 Meter hohen Fichtelberg in Sachsen wurden am Montagmorgen vier Zentimeter Neuschnee gemessen, wie Meteorologe Thomas Hain vom DWD in Leipzig sagte. Auf dem Feldberg im Schwarzwald spazierten Besucher über frisch verschneite Wiesen.

Auch im hessischen Fulda schuf Neuschnee am Ostermontag winterliche Feststagsstimmung: „Es weihnachtet auf dem Bahnhofsvorplatz“, sagte Polizeisprecher Bernd Kappius. „Die Autos und der Rasen sind weiß.“

2900 Staus am Gründonnerstag

Vom Aprilwetter ließen sich die Menschen in der Lausitz nicht abschrecken: Zehntausende verfolgten am Ostersonntag an Straßen in der Lausitz Züge sorbischer und im Spreewald wendischer Osterreiter.

Viele Autofahrer mussten sich zu Ostern in Geduld üben: So registrierte der ADAC bereits am Gründonnerstag gut 2900 Staus, die sich auf eine Länge von mehr als 6600 Kilometern summierten. Am Karfreitag gab es zusammengenommen rund 1100 Staus von insgesamt mehr als 2600 Kilometern Länge. Am Samstag und Sonntag war es dann vergleichsweise ruhig auf den Straßen. Viele wollten am Ostermontag zurückreisen - bereits am Mittag kam es zu ersten Staus. (dpa)