Groß-Gerau/Darmstadt. Bislang sieht die Polizei im Fall des toten Obdachlosen in Hessen keine Hinweise auf Mord. Der Mann war auf der Straße verbrannt.

Der Tod eines Obdachlosen, der in Südhessen brennend auf der Straße gefunden wurde, hängt allem Anschein nach nicht mit einem Verbrechen zusammen. „Es haben sich bislang keine Hinweise auf eine Straftat ergeben“, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag in Darmstadt als Ergebnis der Obduktion mit.

„Derzeit kann ein tragisches Unfallgeschehen nicht ausgeschlossen werden.“ Die Ermittlungen gingen weiter. Es müssten noch Gutachten erstellt werden. Mit einem abschließenden Ergebnis sei nicht vor Ende der nächsten Woche zu rechnen.

Mann strab trotz sofortiger Hilfe noch vor Ort

Der 44-Jährige war in der Nacht zu Karfreitag in Groß-Gerau ums Leben gekommen. Er starb trotz sofortiger Hilfe noch vor Ort. Der tödliche Vorfall ereignete sich nach Berichten von Augenzeugen in einer verkehrsberuhigten Sackgasse in der Innenstadt.

Ein Anwohner hatte dort nach eigenen Angaben gegen Mitternacht für sich einen Rettungswagen gerufen. Als der Notarzt eingetroffen sei, habe dieser den Obdachlosen entdeckt. Am Ort des Geschehens hatten Freunde des Toten am Freitagvormittag Blumen niedergelegt. Augenzeugen hatten berichtet, der Obdachlose habe am ganzen Körper „wie eine Fackel“ gebrannt.

Verdacht: Fall in Berlin als Vorlage

Nach Schilderung von Anwohnern nächtigen Obdachlose seit längerem in der Gasse. Beschwerden bei der Stadt über Belästigungen seien ohne Erfolg geblieben.

Der Verdacht auf ein Vebrechen lag auch wegen eines anderen Falls in Berlin nahe. Dort hatte an Weihnachten vergangenen Jahres eine Gruppe Jugendlicher und junger Männer versucht, einen Obdachlosen anzuzünden, der in einer U-Bahn-Station schlief. Der Fall sorgte bundesweit für Entsetzen. (dpa)