Görlitz/Iserlohn. Vereinswappen kleben sich viele Fußballfans aufs Auto. Ein Anhänger von Borussia Dortmund hat seine Liebe aber zu sehr gekennzeichnet.

Bei einem Fan von Borussia Dortmund ging die Liebe zum Fußball nach der unparteiischen Ansicht von Bundespolizisten zu weit. Der Mann hatte Teile des Kennzeichens seines Autos durch das BVB-Logo ersetzt. Jetzt läuft ein Strafverfahren gegen den 31-Jährigen.

Wie ein Sprecher der Bundespolizei Ludwigsdorf unserer Redaktion bestätigte, war der Audi des Mannes aus Iserlohn am Sonntag zur Mittagszeit in der Lausitz aufgefallen. Auf der A4 unweit der polnischen Grenze kontrollierten Beamten den eigenwillig getunten Wagen. Die Kennzeichen vorne und hinten erregten Anstoß. Wo sonst die Zulassungsplaketten kleben, prangte jeweils ein runder Stempel mit der Aufschrift „BVB09“.

Blau durch Schwarz ersetzt

Vom Wagen im (Verkehrs-)Blau gestoppt: Die Bundespolizei kontrollierte den Anhänger der Schwarz-Gelben in der Oberlausitz.
Vom Wagen im (Verkehrs-)Blau gestoppt: Die Bundespolizei kontrollierte den Anhänger der Schwarz-Gelben in der Oberlausitz. © Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf | Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Der Fahrer hatte offenbar auch seine Probleme mit dem Blau auf dem Kennzeichen, auch wenn es kein Königsblau ist. Die blauen Streifen unter dem „D“ auf der linken Seite der Kennzeichen waren durch schwarze ersetzt. Die TÜV-Plakette sah zwar aus wie das Original, war aber nachgemacht.

Als das Wort „Urkundenfälschung“ fiel, griff der Mann in den Kofferraum und präsentierte das originale hintere Kennzeichen. Als das verdreckt war und das vordere bei einem Unfall stark beschädigt worden war, hatte der Mann sich für die eigene Kreationen entschieden und sie an den Audi geschraubt, wie er den Polizisten erklärte.

Die Erklärung hilft ihm aber zunächst wenig: Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung ist eingeleitet. Das könnte ihn eine Geldstrafe in Höhe des Preises einer Dauerkarte kosten.

Zulassung und TÜV waren einwandfrei

Zu beanstanden gab es ansonsten aber nichts: Der Audi war ordnungsgemäß zugelassen und versichert, der TÜV auch noch nicht abgelaufen. Weiterfahren musste er mit dem schmutzigen Nummernschild ohne BVB-Verzierung. (law)