Hannover. Vorwürfe gegen den Zoo von Hannover: Eine Tierschutzorganisation zeigt, wie Pfleger Jungtiere schlagen. Der Zoo spricht von Dressur.
- Tierpfleger im Zoo Hannover sollen Elefanten schlagen, um sie zu Kunststücken zu bewegen
- Das wirft die Tierschutzorganisation Peta dem Zoo vor
- Die Geschäftsführung weist den Vorwurf zurück
Die Tierrechtsorganisation Peta wirft dem Zoo Hannover Tierquälerei vor. Wie die Redaktion von „Report Mainz“ mitteilte, haben die Tierschützer im Herbst 2016 mehrere Kameras in der Elefantenanlage installiert und heimlich Pfleger gefilmt.
Die Aufnahmen hätten dokumentiert, wie Pfleger Jungtiere mit einem sogenannten Elefantenhaken schlagen. „Ein Pfleger reißt ein Jungtier am Hals nach oben, der Elefant schreit deutlich hörbar auf. Ein anderer schlägt einem kleinen Elefanten mit Wucht auf den Kopf“, heißt es in der Mitteilung. Die Tierschützer haben die Aufnahmen auch auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht.
Zoo Hannover wehrt sich gegen Kritik
In einer Szene ist zu sehen, dass ein Jungtier flüchten möchte. „Daraufhin kommen zwei weitere Pfleger und drohen mit dem Elefantenhaken. Die Tiere werden durch Schläge und Gewaltandrohungen dazu gebracht, sich im Kreis zu drehen, sich auf das Hinterteil zu setzen oder Männchen zu machen“, so „Report Mainz“.
Der Zoo Hannover weist die Vorwürfe vehement zurück. „Unsere Tierpfleger arbeiten im Team mit ihren Tieren. Keiner würde ein Tier mutwillig verletzen“, betont Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Ein Schlagen der Elefanten könne man nicht erkennen, die Tiere würden lediglich durch den Haken geführt.
Zoo-Chef erklärt Sinn der Elefanten-Dressur
Die Dressur habe einen bestimmten Zweck: „Die Übungen müssen sie regelmäßig machen, weil sie die Tiere trainieren müssen, damit sie im medizinischen Fall auch reagieren“, sagt Geschäftsleiter Casdorff zu „Report Mainz“. (dpa/cho)