Rom/Duisburg. Der Mafia-Boss Santo Vottari ist nach zehnjähriger Flucht gefasst worden. Er tauchte nach dem Mord an sechs Menschen in Duisburg unter.

Fast zehn Jahre nach den Mafiamorden von Duisburg ist ein flüchtiger verdächtigter Mittäter in Italien gefasst worden. Der Boss der ‘Ndrangheta, Santo Vottari, wurde in einem Bunker-Versteck in Kalabrien entdeckt und verhaftet, wie die Polizei am Mittwoch im süditalienischen Reggio Calabria mitteilte.

Der 44-Jährige gehört zu den meistgesuchten Verbrechern in Europa. Er war laut Europol zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem Mord an sechs Menschen im August 2007 in Duisburg war er untergetaucht.

Sechs Italiener vor Pizzeria erschossen

Sechs Menschen wurden am 15. August 2007 vor der Pizzeria Da Bruno erschossen.
Sechs Menschen wurden am 15. August 2007 vor der Pizzeria Da Bruno erschossen. © dpa | Oliver Berg

Er wird laut Europol unter anderem beschuldigt, 2006 die Frau eines Bosses eines verfeindeten Mafia-Clans umgebracht zu haben. Zudem soll er drei andere Mordversuche begangen haben und 2007 an den Duisburg-Morden beteiligt gewesen sein. Damals wurden wegen einer Fehde zwischen zwei Mafia-Clans sechs Italiener vor einer Pizzeria erschossen. Der Haupttäter wurde verurteilt.

Die in der Region Kalabrien beheimatete ‘Ndrangheta gilt als die mächtigste der italienischen Mafiaorganisationen, die mittlerweile auch in Deutschland und im Rest der Welt sehr aktiv ist. Italiens Verteidigungsministerin Roberta Pinotti gratulierte den Einsatzkräften für die „brillante Operation“. (dpa)