Washington. Der riesige Datendiebstahl bei Yahoo steht möglicherweise vor der Aufklärung. Zwei russische Beamte sollen an dem Hack beteiligt sein.
Die USA klagen zwei russische Geheimdienstoffiziere wegen der Hackerattacken auf den Internetkonzern Yahoo an, bei denen 2014 mehr als 500 Millionen Nutzerkonten betroffen waren. Das gab das Justizministerium am Mittwoch bekannt. Insgesamt wurden vier Männer angeklagt. In Kanada wurde ein Mann festgenommen, der kasachische und kanadische Staatsangehörigkeit hat.
Justizsprecherin Mary McCord und FBI-Vertreter Paul Abbate informierten in einer Pressekonferenz über die Ermittlungen. Es gehe um 47 Anklagepunkte. Ihren Angaben zufolge war mit Alexei Belan ein Mann beteiligt, der auf der Liste der meistgesuchten Cyberkriminellen steht. Die Beamten des Geheimdienstes hätten ihn dann benutzt, statt ihn zu verfolgen.
Kreditkarten-Daten angeblich nicht betroffen
Seinerzeit waren die Angreifer nach Angaben von Yahoo an Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtstage und unkenntlich gemachte Passwörter gekommen, aber angeblich nicht an Bezahldaten. McCord zufolge ging es dem russischen Geheimdienst um Konten von Beamten der US- und der russischen Regierung, um Diplomaten und Militärs. Aber auch russische Journalisten seien Ziel gewesen.
Yahoo hatte hinter dem Angriff einen staatlichen Auftraggeber vermutet. Bei zwei großen Angriffen waren die Daten von etwa einer Milliarde Nutzer-Konten sowie von 500 Millionen E-Mail-Konten erbeutet worden. Ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen ist unklar, bei den aktuellen Vorwürfen geht es um den Fall mit 500 Millionen Betroffenen. (dpa/rtr/law)