Königsdorf. Nach den Morden an einer 76-Jährigen und einem 81-Jährigen aus Bayern gibt es noch keine heiße Spur. Nun kommt der Fall ins Fernsehen.

Im Fall des Doppelmordes an zwei alten Leuten in der Nähe von Bad Tölz (Bayern) hat die Kriminalpolizei offensichtlich noch keine heiße Spur. Nach den bisherigen Ermittlungen dürften Einbrecher ins Haus gekommen sein. „Es gibt keine konkreten Hinweise auf flüchtige Täter“, sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier am Dienstag. „Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen.“ Am Mittwochabend befasst sich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ (20.15 Uhr) mit dem Raubmord in dem Dorf Höfen.

In einem Einfamilienhaus waren dort am Samstagabend die Leichen einer Frau (76) und eines Mannes (81) entdeckt worden. Die ebenfalls 76 Jahre alte Hauseigentümerin liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Die Staatsanwälte gehen von zweifachem Mord und einem Mordversuch aus.

Befragung der verletzten Frau noch nicht möglich

Rudi Cerne berichtet bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über ungeklärte Kriminalfälle.
Rudi Cerne berichtet bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über ungeklärte Kriminalfälle. © ZDF/Thomas R. Schumann | Thomas R. Schumann

Für die Sonderkommission „Höfen“ mit mehr als 50 Ermittlern ist die Vernehmung der Überlebenden „Dreh- und Angelpunkt“, wie Thalmeier erläuterte. Allerdings kann es noch Tage dauern, bis die Befragung der Frau möglich ist. Neben schweren körperlichen Verletzungen dürfte die 76-Jährige auch psychisch schwer angeschlagen sein. Sie lag möglicherweise bis zu drei Tage gefesselt in ihrem Haus. Die Ermittler haben die Tatzeit zwischen vergangenen Mittwochabend und der Nacht zum Samstag eingegrenzt.

Die weiteren vier Kriminalfälle, die am Mittwochabend bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gezeigt werden, stammen aus Hessen (Gießen, Frankfurt) und NRW (Dortmund, Unna).

Schüsse auf Hells-Angels-Chef sind Thema

Wie die Staatsanwaltschaft Gießen und das hessische Landeskriminalamt am Montag gemeinsam mitteilten, greift die Sendung die tödlichen Schüsse auf den Chef der Gießener Hells Angels auf. Dabei werde es auch um die Tatwerkzeuge gehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Details sollten erst in der Sendung genannt werden.

Aygün Mucuk war Anfang Oktober mit mindestens 16 Schüssen getötet worden. Tatort war das Clubheim der Gießener Hells Angels im benachbarten Wettenberg. Nach wie vor habe man keinen Verdächtigen festnehmen können, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Hells-Angels-Präsident Mucuk beigesetzt

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    Drei Männer traten 51-jährige Frau

    Außerdem wird ein Raubüberfall im Frankfurter Nordend Thema der Sendung sein. Das teilte das Polizeipräsidium Frankfurt am Montag mit. Im April 2016 hatten maskierte Männer eine Goldschmiede überfallen. Die Täter fesselten die Inhaberin und stahlen Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro sowie Bargeld aus der Kasse. Anschließend flohen sie auf Fahrrädern mit der Beute.

    In Dortmund ist eine 51-jährige Frau am 26. August 2016 gegen 13.30 Uhr von drei Männern an einer Bushaltestelle angegriffen worden. Die Unbekannten sollen die Frau in das Wartehäuschen geschubst, geschlagen und getreten haben, bis sie zu Boden ging. Anschließend soll der Anführer der Gruppe die 51-Jährige beschimpft und bedroht haben.

    Die Täter haben die Frau nach Angaben von „Aktenzeichen XY“ mehrmals getreten und sind mit ihrem Geldbeutel geflohen. Nach der Tat stand die 51-Jährige unter Schock, sodass sie das Verbrechen erst später der Polizei gemeldet hat. Sie leidet noch heute unter den Folgen des Überfalls. Die Kriminalpolizei hofft auf Hinweise zu den Tätern.

    Täter schlagen und fesseln ihre Opfer

    Äußerst brutal gingen die Täter auch bei einem Raubüberfall auf einen Handyladen in Unna vor. Dort verkauft ein junges Unternehmen „China-Displays“. Maskierte Männer sollen den Laden am 20. Januar dieses Jahres überfallen haben. Die Täter haben nach Angaben von „Aktenzeichen XY“ ohne zu zögern brutal auf den Ladeninhaber, seinen Vater einen Geschäftspartner und einen Kunden eingeschlagen und alle vier Menschen gefesselt.

    Die Täter sollen sich eine große Menge der wertvollen Displays gegriffen und in zwei großen Eishockey-Taschen der Marke „Sher-Wood“ verstaut haben. Die Kripo versucht herauszufinden, wo nach der Tat Smartphone-Displays zum Verkauf angeboten wurden. (ba/we/dpa)