Wismar/Gütersloh. Ein Jäger schießt im Rapsfeld auf Wildschweine, eine vorbeiradelnde Frau wird getroffen. Der Bügel ihres BHs verhinderte Schlimmeres.

Nur ihr BH hat sie vor einer schlimmeren Schussverletzung bewahrt: Nachdem eine Frau aus dem Kreis Gütersloh im Urlaub von einem Jäger auf Wildschweinjagd verletzt worden war, beginnt in Wismar bald der Prozess. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Jäger erhoben, wie eine Sprecherin am Montag sagte.

Der 54-Jährige soll im August 2015 auf Wildschweine in einem Rapsfeld geschossen haben. Ein Projektilteil traf die Radtouristin, die dank eines Metallteils im BH nur leicht verletzt wurde. Der Prozess werde voraussichtlich im April beginnen, sagte ein Gerichtssprecher. Ein Schusswaffen-Gutachter werde auch geladen.

Plötzlich Schmerzen und ein blauer Fleck im Brustbereich

Dem Waidmann aus Nordwestmecklenburg wird vorgeworfen, „ohne ausreichenden Kugelfang“ geschossen zu haben. Er hätte besser einschätzen müssen, ob jemand durch umherfliegende Munitionsteile verletzt werden könne.

Die Touristin aus dem Kreis Gütersloh war an dem Abend mit Begleiter per Fahrrad unterwegs. Sie hatte laut Polizei plötzlich Schmerzen im Brustbereich gespürt. An der Stelle, an der ein Metallbügel des BH sitzt, habe sich ein blauer Fleck gebildet und dort sei ein Munitionsteil gefunden worden. (dpa)