Kiew. Die Vorbereitungen zum ESC 2017 sollten voll im Gange sein. Doch ausgerechnet jetzt haben über 20 Mitarbeiter des Gastgebers gekündigt.
21 ukrainische Organisatoren des Eurovision Song Contest (ESC) haben aus Protest gegen ihren Chef Pawel Grizak gekündigt. Damit geraten die Vorbereitungen zum ESC, bei dem die deutsche Hoffnung Levina heißt, ins Stocken.
Der neue Vize-Fernsehchef Grizak habe in zwei Monaten im Amt Entscheidungen verschleppt und Ausschreibungen verhindert und damit die Arbeit blockiert, kritisierten die Mitarbeiter. Ein Schreiben zur Kündigung wurde am Montag auf Facebook veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern zählen auch Grizaks Kollegen als stellvertretende Leiter des staatlichen Fernsehens, Alexander Charebin und Wiktoria Romanowa.
Rundfunkunion pocht auf schnelle Vorbereitungen
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) als internationaler Veranstalter des größten europäischen TV-Events dankte ihnen in einer knappen Mitteilung für die geleistete Arbeit. Zugleich rief die EBU die ukrainische Seite auf, die Vorbereitungen schnell mit anderem Personal fortsetzen.
„Die Eurovision findet planmäßig statt, denn an ihrer Vorbereitung arbeiten Hunderte Menschen. Wir lassen ein Scheitern nicht zu“, sicherte Anna Bitschok von der Fernsehleitung zu. Das Finale des ESC findet Anfang Mai nach 2005 zum zweiten Mal in der ukrainischen Hauptstadt statt. 43 Länder nehmen teil. Streit hatte es zuletzt auch wegen des Ticketverkaufs gegeben, der nach Angaben der EBU an diesem Dienstag beginnen soll.
ESC 2017: Levina ist unser Star für Kiew
Levina steigt in die Charts ein
Trotz der Verwirrung um die Organisation produziert der ESC auch erfreuliche Nachrichten. Die deutsche Vertreterin Levina konnte am vergangenen Wochenende gleich zwei Songs in den deutschen Download-Charts platzieren. Der Wettbewerbsbeitrag für Kiew, „Perfect Life“, landete auf Platz drei. Die Single „Wildfire“, die die Künstlerin im Vorentscheid gesungen hatte, kam auf Platz 27, wie die ARD mitteilte. Im deutschen Vorentscheid stimmten die Zuschauer sowohl über Künstler wie auch über den Song ab, der in Kiew in den Wettstreit geht. (dpa/ac)