Kirchehrenbach. Nach dem Fund der drei Leichen in einem Wohnhaus in Franken sind die Ermittler sicher: Die Mutter tötete ihre Kinder und sich selbst.

Die in einem Einfamilienhaus im oberfränkischen Kirchehrenbach aufgefundenen drei Toten sind Opfer eines Familiendramas. Davon gehen die Ermittler nach eigenen Angaben vom Mittwochabend jetzt aus.

Demnach hat die 39 Jahre alte Mutter am Dienstag erst ihre beiden Kinder im Alter von zwei und vier Jahren getötet und anschließend sich selbst. Dabei sei ein Brandbeschleuniger benutzt worden, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg. Ein Fremdverschulden schließen die Beamten derzeit aus. Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau und ihre Kinder an einem sogenannten Verbrennungsschock und einer Rauchgasvergiftung starben.

Mutter war psychisch krank

Wie es in der am Abend verbreiteten Erklärung weiter heißt, litt die 39-Jährige wohl an einer psychischen Erkrankung. Sie habe sich in der Vergangenheit auch in psychiatrischer Behandlung befunden. Allerdings steht auch für die Ermittler derzeit nicht fest, ob die Krankheit ursächlich für den Suizid der Frau und für die Tötung der beiden Kinder ist.

Am Dienstag hatten kurz nach Mittag Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr die drei leblosen Personen in dem Einfamilienhaus entdeckt. Eine Bekannte der Frau hatte zuvor den Notruf gewählt und die Polizei gebeten, einmal nach dem Rechten zu sehen.

Bürgermeisterin: Jeder ist fassungslos

Die Bürgermeisterin der Gemeinde zeigte sich erschüttert über den Tod der Frau und der beiden Kinder. „Es ist eine ganz furchtbare Sache“, sagte Anja Gebhardt (SPD). „Jeder ist fassungslos und schockiert“, sagte die ehrenamtliche Bürgermeisterin. Ein Trauergottesdienst sei vorerst nicht geplant. Die Familie, die in dem Haus gewohnt habe, sei zugezogen gewesen und habe in der Gemeinde mit rund 2300 Einwohnern keine Angehörigen.

Die beiden Polizisten, die die Leichen in dem Einfamilienhaus gefunden hatten, sind inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Die Streifenbeamten waren wegen Verdachts auf Rauchvergiftungen in eine Klinik gekommen. Für die beiden Kollegen werde es nun Betreuungsangebote geben – wegen der psychischen Belastung. (dpa)