Köln. Die Kandidaten des deutschen ESC-Vorentscheid wurden offiziell vorgestellt. Lena erzählte von ihren Erfahrungen: „Ich war so naiv.“
Die eine ist seit Jahren auf YouTube aktiv, die andere hat Castingshows abgeklappert. Sehr professionell und bühnenerfahren präsentierten sich am Mittwoch die fünf Kandidaten, die beim ESC-Vorentscheid teilnehmen. Für Moderatorin Barbara Schöneberger sind es „die Besten der Besten“, ausgewählt aus 2000 Bewerbern.
Sie stellen sich am Donnerstagabend in „Mein Song 2017“ dem Publikum und werden in der ersten Runde einen selbstgewählten Coversong präsentieren. Wer weiterkommt, wird die beiden für den ESC geschrieben Lieder „Perfect Life“ und „Wildfire“, die aus der Feder zweier internationaler Komponistenteams stammen, performen. Die Zuschauer wählen am Ende den besten Auftritt.
Nachwuchskünstler performen erst Coversongs
Nachwuchssängerin Yosefin Buohler will davon jede Sekunde genießen. Die Liebe zum Eurovision Song Contest wurde der 21-Jährigen in die Wiege gelegt: ihre Mutter ist Schwedin, und die sind ja bekanntlich ESC-verrückt. Yosefin hat als Coversong „Love on top“ von Beyoncé gewählt.
Axel Maximilian Feige ist der einzige Mann in der Teilnehmerrunde. Konkurrenzgedanken hat er nach eigenen Aussagen aber nicht. Der 28-Jährige performt „You know my name“ von Chris Cornell. Einen ähnlich schweren Song hat sich auch Kandidatin Isabella „Levina“ Lueen ausgesucht: „When we were young“ von der britischen Sängerin Adele.
Ganz schüchtern wirkt Helene Nissen. Die 20-Jährige trägt zwar Nasenpiercing, aber vor der Presse tritt sie noch etwas verlegen auf. Sie singt in ihren Songs über Liebe, das Leben und auch mal ihre Katze, wie sie gesteht. In der Schule ist sie nicht ganz so erfolgreich – sie macht zum dritten Mal ihr Abi – aber das sollte ihrer Musikkarriere nicht im Weg stehen. Beim Vorentscheid singt sie Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“.
„Dancing on my own“ in der Version von Calum Scott hat Felicia Lu Kürbiß als Coversong gewählt. Die 21-Jährigw wirkt im Vergleich zu Helene Nissen sehr taff. Auf YouTube hat sie seit einem Jahr einen eigenen Channel. Geld verdient sie damit aber noch nicht. Sie arbeitet nebenbei noch in einem Elektrohandel. Der ESC ist für sie die „Riesenchance“.
ESC 2017: Levina ist unser Star für Kiew
Lena sitzt in der Jury
Doch was wirklich auf den Sieger zukommt, können die Musiker wohl nur erahnen. Denn groß ist die Last auf ihren Schultern. Hoch sind die Erwartungen, endlich mal nicht auf einem der hinteren Plätze zu landen. Vorbild ist da natürlich Lena, die 2010 den Song Contest in Oslo gewann. Sie sitzt mit Tim Bendzko und Florian Silbereisen in der Jury und darf am Ende die Auftritte bewerten. Die Macht liegt aber bei den Fernsehzuschauern.
Lenas Tipp: „Aus dem Bauch heraus entscheiden.“ Sie sei damals zwar auch nervös gewesen, allerdings habe sie den ESC wie ein Spiel begriffen. „Ich war so naiv und unwissend“, erklärt die Musikerin.
Nicole und Conchita Wurst singen in der Show
Sie wird bei „Unser Song 2017“ auch einen Auftritt haben. Aber nicht nur sie, sondern auch andere ESC-Gewinner. Schlagersängerin Nicole, deutsche Gewinnern von 1982, wird mit den früheren Siegerinnen Ruslana, die den Titel 2004 für die Ukraine holte, und mit Conchita (2014 für Österreich) ein Medley aus ESC-Gewinnersongs singen. Allerdings nicht die eigenen, wie Nicole im Vorfeld verriet. Sie hat sich den Klassiker „Merci Chérie“ von Udo Jürgens aus dem Jahr 1966 ausgesucht.
Das Erste überträgt „Mein Song 2017“ am Donnerstag um 20.15 Uhr. Moderiert wird die Show von Barbara Schöneberger. Das ESC-Finale ist dann am 13. Mai in Kiew.