Mumbai. Sie spürte ein Krabbeln hinter den Augen. Nachdem eine Inderin von zwei Ärzten weggeschickt worden war, wurde der dritte dann fündig.

Das Video am Ende dieses Artikels beweist es, man weiß aber nicht, ob man es wirklich sehen will: Ärzte haben in Indien einer Frau einer lebende Kakerlake aus dem Kopf entfernt, die sich zwischen ihren Augen bewegt hatte. Als der Arzt das Insekt in eine Schale legten, zappelte es noch wild mit den Beinen.

Unfreiwilliges Domizil der Kakerlake war eine 42-jährige Hausangestellte, deren Namen indische Zeitungen mit Selvi angeben. In ihrem rechten Nasenloch habe sie beim Eindösen ein Krabbeln gespürt, zitiert der New Indian Express die Frau. Bei dem Versuch, den Eindringling loszuwerden, war sie nicht schnell genug: Er hatte sich weiter vorgearbeitet.

„Brennen der Augen, wenn es sich bewegte“

Ihre Erlebnisse dann beschreibt sie mit „einem Gefühl eines Kriechens oder Krabbelns. Wann immer es sich bewegte, spürte ich ein Brennen meiner Augen.“ Zwei Ärzte schickten sie zunächst weg, der zweite mit einer Diagnose einer Hautwucherung. Sie verbrachte eine quälend lange Nacht, ehe sie am nächsten Morgen in einem Krankenhaus Hilfe fand.

Mit einem Sauger und Pinzette gelang es dem Arzt dort, die Kakerlake nach 45 Minuten herauszuziehen. „Es war schwierig, sie zu entfernen, weil sie so ungünstig saß“, zitiert die „Times of India“ Mediziner Dr. M N Shankar. Er habe sie erst an einen Ort bewegen müssen, von dem aus er sie ans Freie holen konnte. Sie habe zwischen den Augen gesessen, „nahe am Hirn“, schilderte der behandelnde Arzt der Zeitung das Untersuchungsergebnis.

Stirnhöhle kann mehrere Kubikzentimeter Volumen haben

So sieht eine große Stirnhöhle im Röntgenbild aus. Dorthin hatte sich bei einer Inderin die Kakerlake verzogen.
So sieht eine große Stirnhöhle im Röntgenbild aus. Dorthin hatte sich bei einer Inderin die Kakerlake verzogen. © Hellerhoff (CC BY-SA 3.0) | Hellerhoff (CC BY-SA 3.0)

Dem Tier muss es gelungen sein, durch den Nasengang in eine der Stirnhöhlen gelangt sein, einen mit Schleimhaut versehenen Hohlraum. Ihre beiden Hälften, die oft asymmetrisch sind, werden durch eine knorpelige Scheidewand getrennt. Die Stirnhöhle ist auch bei erwachsenen Menschen sehr unterschiedlich groß ausgeprägt.

Sie kann praktisch nicht vorhanden sein oder bis zu mehrere Kubikzentimeter Raum einnehmen. Die Frau hatte offenbar eine „geräumige“ Stirnhöhle. Wenn das Tier dort geblieben wäre, hätte das absehbar zu einer Infektion geführt, die auch auf das Hirn hätte übergreifen können. (law)

Dieses Video zeigt die Entfernung der Kakerlake aus dem Kopf der Frau:

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