Quebec . Im kanadischen Québec hat es in der Nacht zu Montag eine Schießerei gegeben. Die Polizei spricht von einem Verdächtigen auf der Flucht.

  • Premier Justin Trudeau spricht von einem „Terroranschlag auf Muslime"
  • Zwei Verdächtige wurden festgenommen, einer ist noch auf der Flucht
  • Moschee war schon häufiger Ziel von Angriffen

Mutmaßliche Terroristen haben während des Abendgebets eine Moschee in der kanadischen Ostküstenmetropole Quebec gestürmt und mehrere Menschen erschossen. Sechs Menschen seien dabei getötet und acht weitere verletzt worden, sagte Polizeisprecherin Christine Coulombe in der Nacht zum Montag.

Kanadas Premier Justin Trudeau bezeichnete die Bluttat als „Terroranschlag auf Muslime“ und versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Medienberichte über Täter mit Kalaschnikow-Gewehren

Medienberichten zufolge wurden zwei Verdächtige festgenommen. Einen von ihnen hätten die Sicherheitskräfte nach einer Verfolgungsjagd gefasst. Laut der Zeitung „Le Soleil“ war einer der Festgenommenen mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr bewaffnet. Der Tatort sei noch in der Nacht abgesichert und Gebäude evakuiert worden, hieß es auf Twitter.

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Radio Canada zufolge hielten sich zum Tatzeitpunkt gegen 20 Uhr (Ortszeit) Dutzende Menschen in der Moschee im Viertel Sainte-Foy auf. Ein Augenzeuge sagte dem Sender, zwei maskierte Männer hätten das Gebäude gestürmt, das Feuer auf die Betenden eröffnet und dabei „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Auch mehrere Kinder hätten den Angriff miterlebt.

Moschee-Vorsitzender ist schockiert

„Es ist entsetzlich“, sagte der Moschee-Vorsitzende Mohammed Yangui der dpa. „Diese Menschen kommen jeden Tag friedlich zum Beten, aber jetzt werden einige von ihnen nie wieder vom Gebet nach Hause zurückkehren. Ich bin schockiert, mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was ich fühle.“ Yangui wies darauf hin, dass seine Moschee in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Angriffen gewesen sei. Im Juni wurde etwa ein abgetrennter Schweinekopf im Eingangsbereich der Moschee abgelegt.

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„Es ist herzzerreißend, solch sinnlose Gewalt zu sehen“, erklärte Premier Trudeau in einer Stellungnahme. Vielfalt und religiöse Toleranz seien eine Stärke Kanadas. „Muslimische Kanadier sind ein wichtiger Teil unserer nationalen Identität (...).“ Auch der Premierminister der Provinz Quebec, Philippe Couillard, rief nach der Bluttat zum geschlossenen Einsatz gegen jegliche Gewalt und zur Solidarität mit Muslimen auf. (dpa/ac)