Marburg. Kurz vor Weihnachten erschoss ein Arzt aus Marburg seinen Kollegen. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor: 14 Kugeln wurden abgegeben.

Einen Monat nach dem tödlichen Streit zwischen zwei Ärzten in einer Marburger Praxis liegt das endgültige Obduktionsergebnis vor. Demnach wurde das 67 Jahre alte Opfer von insgesamt 14 Kugeln getroffen, wie der Sprecher der Marburger Staatsanwaltschaft Christian Hartwig am Freitagabend bestätigte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis von Ende Dezember war noch von mindestens zehn Schüssen die Rede gewesen. Der 53-jährige Schütze hatte sich danach in den Kopf geschossen. Die Tatwaffe war eine Walther P99 (Kaliber 9 Millimeter). Der Sportschütze hatte einen Waffenschein und besaß die Pistole legal.

Konkurrenzsituation hätte Nachteile gebracht

Staatsanwalt Hartwig sagte am Freitag, mehrere Zeugen hätten den geschäftlichen Hintergrund des Streits bestätigt. „Die Eskalation war nach aktuellem Ermittlungsstand nicht vorhersehbar. Der Streit wurde bis dahin hauptsächlich schriftlich geführt“, sagte Hartwig der Oberhessischen Presse. Die geplante Eröffnung einer neuen Praxis des älteren Kollegen und die damit entstehende Konkurrenzsituation hätten wirtschaftliche Nachteile für den 53-Jährigen bedeutet.

Mit dem Abschluss der Ermittlungen sei in wenigen Wochen zu rechnen, sagte Hartwig weiter. Es müssten noch einige wenige Zeugen angehört werden. Mit dem endgültigen Obduktionsbericht sei nun aber der größte Teil der Arbeit erledigt. (dpa)