Berlin. Laut Ernährungsreport ist Deutschland ein Land der Fleischesser und Kaffeetrinker. Die Umfrage sagt auch etwas über neue Trends.

Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt der Ernährungsreport des Landwirtschafts- und Ernährungsministeriums deutliche Veränderungen auf. So geht der Trend mittlerweile eindeutig zu Fertiggerichten. Doch auch über den Kaffeekonsum und das Naschverhalten gibt der Report Auskunft.

Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage unter 1000 Bundesbürgern über 14 Jahren:

Ältere trinken mehr Kaffee: Je älter die Deutschen sind, desto häufiger trinken sie täglich Tee oder Kaffee. Bei den über 60-Jährigen trinken etwa 97 Prozent der Befragten täglich eines der Heißgetränke.

Veganes Essen ist für viele nicht nur ein Modetrend: 71 Prozent der Befragten halten vegane Lebensmittel langfristig für relevant.

In Bio- und in Supermärkten wächst das Angebot an veganen Lebensmitteln.
In Bio- und in Supermärkten wächst das Angebot an veganen Lebensmitteln. © dpa | Daniel Karmann

Deutschland bleibt ein Land der Fleischesser: 53 Prozent der Deutschen essen am liebsten Fleischgerichte, gefolgt von Nudeln (38 Prozent). Auf dem abgeschlagenen dritten Platz folgen Gemüsegerichte (20 Prozent).

Deutsche gehen mit Brotdose ins Büro: 57 Prozent der Erwerbstätigen, Schüler oder Studenten bringen sich täglich oder sehr häufig für die Mittagspause Essen von zu Hause mit. Nur jeder Fünfte geht häufig in die Kantine. Knapp ein Fünftel lässt die Mittagspause sogar ganz ausfallen.

Weg mit der Wegwerfgesellschaft: Ein Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln, die – wie etwa Salz – gar nicht verderben können, finden neun von zehn Befragten (89 Prozent) verzichtbar. Nur jeder Zwanzigste entsorgt abgelaufene Lebensmittel sofort.

Ernährung als Schulfach: Fast neun von zehn Deutschen finden wichtig oder sehr wichtig, dass Ernährung auch als Schulfach gelehrt wird, wie Mathematik oder Deutsch.

In Kitas und Schulen sollte die Ernährung eine größere Rolle spielen, besagt der Ernährungsreport 2017.
In Kitas und Schulen sollte die Ernährung eine größere Rolle spielen, besagt der Ernährungsreport 2017. © dpa | Jan-Philipp Strobel

Mehrheit wünsche sich Tüv für Kita-Essen: Neun von zehn Deutschen wünschen sich verbindliche Qualitätsstandards für Essen in Kitas und Schulen. 80 Prozent finden, dass Schulessen steuerlich begünstigt werden sollte.

In Westdeutschland wird mehr genascht: Menschen im Westen der Republik greifen häufiger täglich zu Süßigkeiten (23 Prozent) als Ostdeutsche (11 Prozent). (dpa)