Flensburg. Mit penetranten Hinweisen auf „Ausländer“ in einem Zug hat ein Mann Polizisten dazu gebracht, ihn zu kontrollieren. Er wurde gesucht.

Seine offen zur Schau gestellte Abneigung gegen Ausländer hat offenbar einen 56-jährigen Mann in Flensburg hinter Gitter gebracht. Eine Staatsanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen suchte ihn mit zwei Haftbefehlen wegen Schwarzfahrens. Wenn er nicht noch Geld auftreibt, muss er zwei Monate absitzen.

Der Mann hatte am Abend des Neujahrstags in einem Zug aus Dänemark gesessen. Als er in Flensburg ausstieg, kontrollierten Beamte einige Personen, wie die Bundespolizeiinspektion am Dienstag mitteilte. Der Mann störte den Einsatz und bestürmte die Polizisten. Ein Sprechers der Bundespolizei erklärte auf Anfrage, der Mann habe gefordert, einige Personen mit Migrationshintergrund zu kontrollieren. Um das Flüchtlingsthema sei es dabei nicht gegangen.

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    Kein Zwischenfall im Zug bekannt

    Vom Zugbegleiter hatten die Polizisten keinerlei Hinweise auf einen Zwischenfall im Zug bekommen. Sie erklärten dem Mann, er möge sie ihre Arbeit machen lassen, sie könnten die Kontrollen schon selbstständig durchführen. Er gab sich damit jedoch laut Polizei nicht zufrieden. Bis in die Bahnhofshalle verfolgte der Mann die Beamten mit seinen ungebetenen Ratschlägen.

    Denen sei es dann zu bunt geworden: Sie kontrollierten die Personalien des Mannes – und staunten nicht schlecht. Der 56-jährige Deutsche wurde wegen einer offenen Geldstrafe von einer Staatsanwaltschaft in NRW mit zwei Haftbefehlen gesucht. Er hatte noch 590 Euro zu zahlen.

    Der Mann konnte oder wollte das Geld nicht auftreiben. Deshalb wurde er in eine Haftanstalt eingeliefert, wo er nun laut Polizei 59 Tage absitzen muss. (law)