Helsinki. In der finnischen Stadt Imatra sind eine Politikerin und zwei Journalistinnen erschossen worden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

Eine sozialdemokratische Kommunalpolitikerin und zwei Journalistinnen sind vor einem Restaurant im Zentrum der finnischen Kleinstadt Imatra erschossen worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, nahmen Beamte nach der Tat am späten Samstagabend einen 23-Jährigen als Verdächtigen fest. Wahrscheinlich habe er seine Opfer zufällig ausgesucht, sagte Chefermittler Saku Tielinen. Das Motiv blieb zunächst unklar.

Als die Schüsse kurz vor Mitternacht fielen, war ein Streifenwagen in der Nähe, wie es in Medienberichten hieß. Augenzeugen hätten den Verdächtigen identifiziert. Er habe bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet. „Er gab ruhig auf“, erklärte Tielinen. Der junge Mann stamme aus dem Ort und sei zuvor wegen Gewaltverbrechen aktenkundig geworden. Details nannte er aber nicht.

Festgenommener schoss mit einem Jagdgewehr

Die 53-jährige Politikerin Tiina Wilén-Jäppinen gehörte der Sozialdemokratischen Partei an und war Vorsitzende des Stadtrates der rund 27.000 Einwohner zählenden Ortschaft Imatra . Sie sei verheiratet gewesen und habe zwei Kinder gehabt. Am Tatort in einer Fußgängerzone erinnerten Einwohner mit Kerzen an die Opfer. Die Identität der beiden anderen Frauen wurde bislang nicht bekanntgegeben.

Es seien vier bis fünf Schüsse aus einem Jagdgewehr auf die Frauen abgefeuert worden, teilten die Ermittler weiter mit. Für dieses existiere eine Lizenz, es gehöre aber nicht dem Festgenommenen. Hinweise auf Alkoholkonsum seien bei dem 23-Jährigen nicht festgestellt worden. Es stünden aber noch andere Bluttests aus. Der mutmaßliche Schütze sei nach der Tat zu seinem in der Nähe geparkten Auto zurückgekehrt.

Finnlands Ministerpräsident Juha Sipilä und andere Regierungsmitglieder äußerten sich bestürzt über das Verbrechen. (dpa)