Berlin. 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche werten Ernährungsexperten als Richtwert. Viele Deutsche überschreiten die Grenze, vor allem Männer.

Die meisten Deutschen essen viel zu viel Fleisch als für sie gesund wäre: 74 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen überschreiten laut dem Max Rubner-Institut (MRI) den Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 300 bis 600 Gramm pro Woche. An dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel forschen rund 200 Wissenschaftler zum gesundheitlichen Verbraucherschutz im Bereich Ernährung.

Besonders der Konsum von großen Mengen von rotem Fleisch erhöht das Risiko für Altersdiabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Krebs und Schlaganfälle, so das MRI unter Verweis auf mehrere internationale Studien.

Schwein macht Hälfte des Fleischkonsums aus

Am liebsten mögen Deutsche laut MRI Schweinefleisch, welches knapp die Hälfte des bundesweiten Fleischkonsums ausmacht. Geflügel macht rund ein Fünftel aus und ist damit beliebter als das teurere Rind- oder Kalbfleisch.

Junge Menschen unter 34 würden mehr Fleisch als Senioren über 65 verzehren. Bei Menschen, die mit anderen zusammen leben, käme mehr Fleisch auf den Tisch als in Single-Haushalten. Auch eine niedrigere Schulbildung führe zu einem hohen Fleischkonsum. Zudem würden Vielfleischesser oft generell kalorienreicher essen und sind daher häufiger stark übergewichtig. Deutschlands Vegetarier haben laut MRI häufiger eine höhere Schulbildung als Fleischesser und sind meist jünger.

Befragung von 2008 fortgeschrieben

Die Daten des MRI basieren auf ihren Auswertungen der bisher größten repräsentativen Erhebung zur Ernährungssituation von Deutschen 2008 und neueren, kleineren Folgebefragungen. Bei der 2008 publizierten Nationalen Verzehrstudie II wurden knapp 20.000 Menschen befragt. (dpa)