Moskau. Gab oder gibt es Leben auf dem Mars? Diese Frage soll die europäische Mission „ExoMars“ beantworten. Ein erster Schritt ist gemacht.

Mit Spannung haben die Raumfahrtbehörden von Europa und Russland am Mittwochabend auf Signale vom Mars gewartet. Wie Mitarbeiter der Esa am Abend erklärten, sei der Landeprozess des Moduls „Schiaparelli“ erfolgreich eingeleitet worden und das Flugobjekt sei auch in Richtung Marsoberfläche geflogen. Doch an einem gewissen Punkt sei das Signal abgebrochen.

Im Ergebnis heißt das: „Schiaparelli“ ist gelandet, aber fraglich ist wie. Entweder ist das Modul unbeschadet auf dem roten Planeten gelandet oder aber beschädigt worden. Der Funkkontakt soll bis Donnerstagmorgen darüber Auskunft geben, ob die Partneragenturen Esa und Roskomos erstmals eine gemeinsame Sonde unbeschadet auf dem Roten Planeten landen konnten. Die Flugleitzentrale hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass eine präzise Vorhersage der Uhrzeiten für eine Lande-Bestätigung aus technischen Gründen nicht möglich sei.

Triebwerke und Fallschirm sollten Landemodul bremsen

Vom Satelliten TGO wurde das Modul „Schiaparelli“ abgekoppelt.
Vom Satelliten TGO wurde das Modul „Schiaparelli“ abgekoppelt. © dpa | Esa/Atg Medialab / Handout

Das Testlandemodul „Schiaparelli“ sollte gegen 16.45 Uhr mit einem Tempo von sechs Kilometern pro Sekunde in die Marsatmosphäre eintreten. Dies entspricht etwa der achtfachen Geschwindigkeit einer Gewehrkugel. Mit einem Fallschirm sollte die Sonde dann auf 250 Meter pro Sekunde abgebremst werden.

Nach einem kurzen Einsatz ihrer Triebwerke sollte die 600 Kilogramm schwere Raumsonde dann im freien Fall die Oberfläche erreichen. Eine „verformbare Struktur, die der Knautschzone eines Autos ähnelt“ fängt dann die Wucht des Aufpralls auf, lautete der Plan der Esa.

Raumfahrtbehörden suchen nach Hinweisen auf Leben

„Schiaparelli“ und der Satellit „Trace Gas Orbiters“ (TGO) waren vor sieben Monaten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie gehören zum „ExoMars“-Programm, mit dem Europa und Russland gemeinsam nach Hinweisen auf Leben auf dem Wüstenplaneten suchen. (dpa/ac)