Ipswich. Sie hätten nun einen Pool, scherzte der Nachbar eines Paares. Für Freude sorgte das nicht: Auf dem Grundstück tat sich ein Krater auf.
Er tauchte über Nacht auf, soll einen Durchmesser von 15 Metern haben und ist gefüllt mit schlammigem Wasser: Im Garten eines australischen Ehepaares hat sich über Nacht ein tiefer Krater gebildet – und viele fragende Gesichter hinterlassen.
Lynnette und Ray McKay hatten ihr Haus in Ipswich im australischen Bundesstaat Queensland vor 25 Jahren gekauft. Dass sich ihr großer Garten immens verkleinert hat, erfuhren die Rentner laut der „Brisbane Times“ am Dienstagmorgen. Ein Nachbar habe die Botschaft überbracht und gefragt, ob sie zuerst die gute oder die schlechte Nachricht wissen wollen würden. Sie hätten jetzt nämlich einen Swimmingpool im Garten, scherzte er weiter.
Sicherheitskräfte evakuierten Gelände
Damit spielte der Nachbar auf ein kreisrundes Loch an, das sich im Garten der McKays gebildet hatte. Von etwa einen Meter Durchmesser wuchs es in kürzester Zeit auf 15 Meter, schreibt „Guardian Australia“. Videos zeigen, wie sich im Krater braungefärbte Wassermassen hin und her bewegen und Erdmassen mit sich nehmen.
Sicherheitskräfte evakuierten daraufhin das Haus. Das Ehepaar zog in ein nahegelegenes Hotel, soll aber am Donnerstag zurück in sein Heim können, schreibt die „Brisbane Times“. Inzwischen wurde das Loch auch trockengelegt. Warum sich das Erdloch auftat, versucht jetzt das Ministerium für Bergbau zu klären.
Bergbau soll für Erdloch verantwortlich sein
Wie Minister Anthony Lynham dem Sender ABC News erklärte, soll sich an der Stelle um 1900 ein Bergbauschacht befunden haben. Die Arbeiter hatten damals aber keine Kohle gefunden und den Schacht stillgelegt. Dazu füllten sie wohl jede Menge Dreck, Schrott und Flaschen in den Schacht. Keine gute Idee, wie sich jetzt herausstellte. „Das Wasser befand sich wohl schon seit längerer Zeit dort. Als dann die Erde in den Schacht sackte, kam das Wasser wohl hoch“, berichtete Lynham weiter. Das sei aber nur eine erste Vermutung.
Der Krater ist nicht das erste Naturunglück, das das Pärchen mitmacht. 2011 verloren die beiden ihr Hab und Gut bei Überschwemmungen. „Wir hatten eine Versicherung, aber die übernahm nicht alle Kosten“, sagte Lynnette McKay der Zeitung „Guardian Australia“. Sein Haus verkaufen, will das Ehepaar aber nicht. Es sei das erste Eigenheim, das ihre Eltern besäßen, sagt die Tochter der beiden. Sie hätten keinerlei Absichten, ihre Heimat zu verlassen. (jha)