Rom. Grausige Entdeckung im Mittelmeer: Helfer fanden ein Boot voller toter Flüchtlinge. Die Zahl der Bootsflüchtlinge steigt wieder an.

Eine Rettungsmannschaft der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat auf einem Schlauchboot im südlichen Mittelmeer die Leichen von 22 Flüchtlingen entdeckt. Bei den Toten handle es sich um 21 Frauen und einen Mann, teilte die Hilfsorganisation in der Nacht auf Donnerstag mit. Die Todesursache sei noch unklar, die Leichen hätten in einer Mischung aus Wasser und Treibstoff auf dem Boden des Boots gelegen. 200 Überlebende seien gerettet worden.

Erst am Dienstag waren vor Italien innerhalb von nur 24 Stunden rund 2500 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden. Der italienische Küstenschutz meldete 26 Einsätze, bei denen die Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Schiffe der italienischen und der irischen Marine retteten den Angaben zufolge dabei auch bis zu 1200 auf einzelnen Schlauchbooten in Seenot geratene Menschen.

Insgesamt stieg die Zahl der Flüchtlinge, die Italien von der libyschen Küste aus erreichen, infolge guter Wetterbedingungen stark an. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex erhöhte sich die Zahl im Juni im Vergleich zum Vormonat um 24 Prozent auf 22.500. Ein Großteil der Menschen stammt aus Nigeria, Eritrea und Sudan. (epd)