Düsseldorf. Ein 30-Jähriger soll im Rheinland als Heiliger aufgetreten sein, um Frauen sexuell extrem auszubeuten. Am Dienstag beginnt der Prozess.

Um Frauen in Bordellen als Sex-Sklavinnen auszubeuten, soll sich ein 30-jähriger Kölner als Sekten-Guru mit übersinnlichen Kräften inszeniert haben. Bis zu 18 Stunden täglich schufteten die Frauen ohne Lohn in diversen Bordellen, um ihrem religiösen Heilsstifter auf dessen Wunsch hin 1000 Euro pro Tag zu erwirtschaften, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft im Oktober berichtet. An diesem Dienstag startet der Prozess gegen den selbst ernannten Guru und seinen Helfer (26) am Düsseldorfer Landgericht.

Die Frauen seien teilweise mit Gewalt und wochenlangem Druck in die Prostitution gedrängt worden. Sie hätten völlig isoliert in den Bordellen gelebt und sämtliche Einnahmen abliefern müssen.

Angeklagter ließ sich als „Heiliger“ oder „Gesandter“ ansprechen

Derweil habe der „Guru“ mit Frau und Kind in einem feudal eingerichteten Kölner Reihenhaus residiert. Von seinen Sex-Sklavinnen habe er sich als „Heiliger“ oder „Gesandter“ ansprechen lassen. Als er aufflog, war sein Vermögen bereits auf rund 600.000 Euro angewachsen.

Der 26-jährige Helfer soll die Frauen von Bordell zu Bordell gebracht und die Einnahmen abkassiert haben. Die beiden Männer sind angeklagt wegen des Verdachts des schweren Menschenhandels, der Geiselnahme, Vergewaltigung, des Betrugs und gefährlicher Körperverletzung. Sie waren in Köln und Stuttgart festgenommen worden. Die Frauen sollen in Bordellen im Rheinland, Hessen, Hamburg und Stuttgart angeschafft haben. (dpa)