Berlin. Für Hobby-Astronomen lohnt sich im Moment ein Blick Richtung Mars. In der Nacht zum Dienstag sind sich Erde und der Rote Planet besonders nah.

Zugegeben: 75 Millionen Kilometer sind eine ganze Menge. Es sei denn, man denkt in astronomischen Zusammenhängen. Der Mars ist in diesen Tagen nämlich rund 75 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Und das gilt unter Leuten, die sich damit auskennen, als relativ nah. Für Hobby-Astronomen also eine gute Chance, um einen besonders guten Blick auf den Roten Planeten zu werfen.

Grund für die verhältnismäßig gute Sicht ist ein Überholmanöver der Erde. Alle zwei Jahre rauscht unser Planet zwischen Sonne und Mars auf einer Innenbahn am Roten Planeten vorbei – Astronomen sprechen dann von einer „Opposition“. Zu dieser kam es Mitte Mai, da war die Entfernung zwischen den beiden Planeten allerdings noch ein wenig größer. Nun, in der Nacht zum Dienstag, steht der Mars in besonderer Erdnähe, weil sich seine elliptische Umlaufbahn und die beinahe kreisförmige der Erde jetzt noch mal sehr nah kommen.

2003 war Mars historisch nah

Die Entfernung zwischen beiden Planeten ist bei den Überholmanövern der Erde nämlich nicht immer die gleiche. Die Umlaufbahnen beider Planenten um die Sonne verändern sich stetig – man könnte sagen, sie schwingen, ähnlich wie bei einem Hula-Hoop-Reifen. Daher variieren auch die Abstände der Planeten bei der Opposition. Vor zwei Jahren lagen noch 93 Millionen Kilometer dazwischen, vor vier Jahren sogar 100 Millionen Kilometer. Historisch nah kamen sich beide im August 2003, als sich Mars und Erde bis auf 55,76 Millionen Kilometer annäherten – so wenig Distanz hatte zuletzt vor 73.000 Jahren zwischen den beiden Planeten gelegen.

Eine ähnliche Konstellation werden wir alle nicht mehr erleben: Erst 2287 kommen sich Erde und Mars noch mal so nah. Richtig gut zu sehen sein wird der Mars aber schon wieder im Juli 2018: Da wird der Rote Planet rund 58 Millionen Kilometer neben uns erwartet. (ba)