Home Aus aller Welt Gotthard-Basistunnel: Eröffnung am 1. Juni Schweiz Eröffnung des neuen Gotthard-Tunnels 01.06.2016, 13:30 Uhr • Lesezeit: 1 Minute Von Anna Schwarz Historischer Tag: Nach rund 17-jähriger Bauzeit wurde in der Schweiz am 1. Juni 2016 der Gotthard-Basistunnel mit einem großen Staatsakt eröffnet. Nach rund 17-jähriger Bauzeit wurde in der Schweiz am 1. Juni 2016 der Gotthard-Basistunnel mit einem großen Staatsakt eröffnet. Der Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der „Neuen Eisenbahn-Alpentransversale“ (NEAT). 1000 per Los ermittelte Schweizer durften mit den ersten Sonderzügen durch den neuen Tunnel zwischen Erstfeld und Bodio fahren. © dpa | Laurent Gillieron Zur Eröffnung gab es eine feierliche Show ... © REUTERS | ARND WIEGMANN ... mit Tänzern, verkleidet als Tunnelarbeiter. © dpa | Peter Klaunzer / Pool Der Deutsche Volker Hesse hatte die Choreographie erarbeitet. © REUTERS | RUBEN SPRICH Auch eine dramatisch aussehende Vogelgestalt begleitete die Eröffnungsfeier. © REUTERS | RUBEN SPRICH An Seilen befestigt flog die Gestalt durch den Tunnel. © dpa | Alexandra Wey Haarige Angelegenheit: Wie verwunschene Waldmenschen sahen diese Künstler aus ... © dpa | Gabriele Putzu ... während diese Darbietung mehr Haut zuließ. © dpa | Gabriele Putzu Eine alte Postkutsche mit Pferdegespann. © dpa | Peter Klaunzer / Pool Blick durchs Smartphone: Die Show wurde von den Gästen gefilmt. © REUTERS | RUBEN SPRICH Zu den Gästen gehörten der Transportminister Adolf Ogi und Joschka Fischer (von rechts). © REUTERS | ARND WIEGMANN Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Amman eröffnete das elf Milliarden Euro teure Bauwerk. © dpa | Peter Klaunzer / Pool Er würdigte das Jahrhundertwerk: „Es ist ein wichtiger Schritt für die Schweiz, für unsere Nachbarn und den Rest des Kontinents.“ © REUTERS | ARND WIEGMANN Johann Schneider-Ammann begrüßte hochrangige Gäste, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, ... © dpa | Peter Klaunzer / Pool ... den italienischen Premierminister Matteo Renzi, ... © REUTERS | RUBEN SPRICH ... Frankreichs Präsidenten Francois Hollande und ... © dpa | Peter Klaunzer / Pool ... den Premierminister Lichtensteins Adrian Hasler. © dpa | Peter Klaunzer / Pool Geistlichen Beistand gab es auch: Der Tunnel wurde gesegnet. © dpa | Gaetan Bally Der Gotthard-Basistunnel ist mit seiner Strecke von 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt. © dpa | Wolfgang Kumm Es hat 17 Jahre gedauert, den doppelröhrigen Tunnel unter dem schweizer Gotthard-Massiv in den Alpen fertigzustellen. Der Tunnel bringt die Nachbarländer, Regionen und Städte nördlich und südlich der Alpen noch näher zusammen, erweitert das dichteste öffentliche Verkehrsnetz der Welt um ein weiteres Pionierstück und macht das Reisen mit der Bahn noch schneller, einfacher und komfortabler. Die schnelle Nord-Süd-Achse löst den 1988 eröffneten Seikan-Tunnel als bisherigen Rekordhalter (53,9 Kilometer) als längster Eisenbahntunnel ab. © dpa | Karl Mathis Tausende Menschen haben am Gotthard-Basistunnel mitgebaut. © dpa | Karl Mathis Bergleute, Elektriker, Ingenieure. Fast jeder Vierte kam aus Deutschland. © dpa | Karl Mathis Erst war ein Grollen zu hören, wie ein nahendes Gewitter. Dann unglaublich lautes Kreischen, Pochen, Poltern und Knirschen. Alles vibrierte wie bei einem Erdbeben, als die Meißel der gigantischen Tunnelbohrmaschine S-10 zum ersten Mal den Gneis des Gotthardmassivs angriffen. © dpa | Arno Balzarini Am 15. Oktober 2010 war es dann soweit: Tunnelbohrmaschine „Sissi“ bricht durch den letzten Abschnitt des Gotthard-Tunnels. © dpa | Arno Balzarini Gut 13 Jahre danach steht der Bohrkopf von damals mit seinen 9,5 Metern Durchmesser im Museum. Und Martin Herrenknecht, Chef der Herrenknecht AG, steht vor dem bislang schönsten Tag seines Lebens als „König der Tunnelbohrer“: Am 1. Juni gehört er zu den Ehrengästen, die im Sonderzug durch den Gotthard-Basistunnel fahren. © dpa | Herrenknecht AG Mit vier Herrenknecht-Bohrmaschinen wurde der weitaus größte Teil der zwei Riesenröhren für den Gotthard-Basistunnel aus dem Fels geschnitten. Millionen von Kubikmetern Gestein haben die Schwanauer „Riesenmaulwürfe“ bewältigt – das Gesamtvolumen entspricht dem Fünffachen der Cheopspyramide. © dpa | Martin Ruetschi Überblick über Lage, Profil, Aufbau und Querschnitt des Gotthard-Basistunnels zwischen Erstfeld im Kanton Uri und Bodio im Südkanton Tessin. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH Zu Spitzenzeiten waren 2400 Arbeitskräfte unter schwierigen Bedingungen – die Temperatur im Berg erreichte häufig 40 Grad – im Einsatz. © dpa | Karl Mathis Auch an dem Bau der Bahnstrecke waren deutsche Unternehmen beteiligt. © dpa | Alexandra Wey Dank der erheblich sichereren Bauverfahren gab es weit weniger Unfälle als noch 1872 bis 1882 beim Bau des ersten Gotthard-Tunnels. Damals kamen 199 Arbeiter ums Leben. Diesmal gab es neun Todesfälle. © dpa | Sigi Tischler Schutzpatronin der Mineure ist die heilige Barbara. Der Glaube an ihre Kraft soll dafür sorgen, dass bei der gefährlichen Arbeit nichts Schlimmes passiert. © dpa | Urs Flueeler Diese Aufnahme zeigt eines der Baustellendörfer während der Bauarbeiten am Gotthard-Basis-Eisenbahntunnel. © dpa | Berthold Steinhilber Von der Eröffnung bis zur Aufnahme des regulären Bahnbetriebs sollte noch einige Zeit vergehen. Zunächst waren noch 3000 weitere Testfahrten nötig. Nun wurde die Strecke wie geplant kurz vor Weihnachten endgültig freigegeben. Der 1882 in Betrieb genommene Gotthard-Tunnel zwischen Göschenen und Airolo kann damit in die Ruhestandsreserve geschickt werden. © dpa | Maurus Huwyler/AlpTransit Was den neuen vom alten Tunnel unterscheidet, ist neben der viel größeren Länge vor allem die enorme Tiefe, die gerade Strecke und seine Ebenerdigkeit. Der Basistunnel verläuft bei nur geringfügigen Steigungen sowie ohne enge Kurven auf einer Höhe von maximal 550 Metern über dem Meeresspiegel. Statt etwa 1100 Meter Gebirgsmasse wie beim alten türmt sich über dem neuen Tunnel bis zum Gipfel des Gotthards eine Felsabdeckung von 2300 Metern auf. © dpa | Rolf Haid Personenzüge können den Tunnel mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern durchrasen. Die Verbindung zwischen Zürich und Lugano verkürzt sich um mehr als 30 Minuten auf rund zwei Stunden. Doch wichtiger als größere Bequemlichkeit für Reisende sind für Volkswirtschaft und Umwelt die Effekte im Güterverkehr. Pro Tag können 260 Güterzüge das Gotthardmassiv durchqueren statt bisher maximal 180. Damit soll ein Teil der Gütertransporte zwischen Nord- und Südeuropa von der Straße auf die Schiene verlagert werden. © dpa | Yoan Valat dpa