Diyarbakir. Die türkische Stadt Diyarbakir kommt nicht zur Ruhe: Bei einem Bombenanschlag sollten angebliche Polizeiinformanten getötet werden.

Im Südosten der Türkei sind bei einem Autobombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. 45 Menschen seien bei dem Attentat in der Stadt Diyarbakir verletzt worden, teilte das Büro des Gouverneurs mit. Unter den Verletzten seien auch zwölf Polizisten.

Im Stadtzentrum war eine gewaltige Explosion zu hören. Schwarzer Rauch stieg auf. Sirenen der Rettungswagen schallten durch die Straßen. Der Sprengstoff sei aus der Ferne gezündet worden, teilten die Behörden später mit. Fünf der Verletzten seien Häftlinge. Aus Behördenkreisen verlautete, einige von ihnen seien Angehörige der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, die zu einer medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden sollten. Möglicherweise habe ihnen der Angriff gegolten, weil die Attentäter sie für Polizeiinformanten hielten.

Immer neue Anschläge in Kurden-Region

Erst vor gut einer Woche hatte es in einer anderen Stadt in der gleichnamigen Provinz einen Autobombenanschlag auf eine Wache der Sicherheitsbehörden gegeben, bei dem zehn Menschen verletzt wurden. Hinter diesem Angriff wurden kurdische Extremisten vermutet.

Seit dem Zusammenbruch eines zweieinhalb Jahre geltenden Waffenstillstands im vergangenen Sommer gibt es im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten der Türkei regelmäßig Gefechte zwischen Armee und Rebellen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Dabei wurden Tausende Extremisten und Hunderte Zivilisten getötet. (rtr)