Köln. 1974 fuhr die Band Abba den Sieg beim Grand Prix ein – nun bekannt als ESC. Heute würde das nicht mehr passieren, glaubt Björn Ulvaeus.

Abba-Star Björn Ulvaeus (71) glaubt nicht, dass seine Band heute noch irgendeine Chance beim Eurovision Song Contest hätte. „Abba hätte nie den Eurovision Song Contest 2016 gewonnen. Nicht mit dieser Produktion“, sagte er. Seit 1974 – als sich Abba im englischen Seebad Brighton den Sieg sicherte – habe sich viel geändert. Der Wettbewerb sei komplizierter geworden. Vor allem aber sei der Produktionsaufwand heute viel größer. „Wir sind einfach auf die Bühne und haben unser Ding gemacht. Das machen die Leute heute nicht mehr. Es ist eine riesige Produktion geworden – für jeden Song“, sagte der Schwede.

Benny Andersson, Annafrid Lyngstad, Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus (v. l.) bildeten die Band Abba.
Benny Andersson, Annafrid Lyngstad, Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus (v. l.) bildeten die Band Abba. © dpa | Pressensbild

Die Sänger von Abba hatten sich damals in bunten Glitzerklamotten und Plateauschuhen in die Herzen der ESC-Fans gewippt. Ihr Song „Waterloo“ wurde zum Hit. Für die Band war es der Anfang einer kometenhaften Karriere – und für ihr Heimatland der Beginn einer glorreichen ESC-Geschichte. Sechsmal hat das Land mittlerweile den Wettbewerb gewonnen.

Jamie-Lee Kriewitz ist ihm nicht bekannt

Woher all die guten schwedischen Musiker kommen, weiß auch Björn Ulvaeus nicht, wie er verriet. Er glaube aber, dass Abba vielleicht ihr Türöffner war. „Songwriter dachten sich: Wenn sie (Abba) das schaffen, dann schaffen wir das vielleicht auch. Es gab ihnen Selbstvertrauen.“

Jamie-Lee Kriewitz tritt für Deutschland 2016 beim ESC an.
Jamie-Lee Kriewitz tritt für Deutschland 2016 beim ESC an. © dpa | Clemens Bilan

Von der deutschen ESC-Hoffnung Jamie-Lee Kriewitz (18), die 2015 als Siegerin aus der Casting-Show „The Voice of Germany“ hervorging, hat der Abba-Star noch gar nichts gehört. Was aber auch nichts bedeuten muss. Den Vorlauf zum ESC verfolge er nie, sagte Ulvaeus. „Ich schau mir immer nur das Finale an.“ (dpa)