Berlin. Nach den Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Panama will die Bundesregierung mehr Transparenz. Dabei steht sie selbst in der Kritik.

Heiko Maas zeigt sich entschlossen. Die „systematische Verschleierung“ von Vermögen in Steueroasen müsse ein Ende haben, forderte der Justizminister am Dienstag. Als Reaktion auf die neuen Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Panama kündigt der SPD-Politiker ein Transparenzregister an. Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will in Kürze neue Vorschläge zum Kampf gegen Geldwäsche und Steuerflucht machen. Aber warum erst jetzt? Die Opposition wirft der Regierung vor, sie habe jahrelang zu wenig gegen internationale Geldverschiebung getan – und dulde Schwarzgeld im eigenen Land.

Ist Deutschland auch eine Steueroase?

Der Vorwurf geht sicher zu weit. Aber Kritiker warnen seit Jahren vor Versäumnissen im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Dass die Finanzbehörden der Länder nicht genügend Steuerfahnder haben, ist bekannt. Deutschland sei aber auch selbst ein Zielland von Schwarzgeld, sagte der Europaabgeordnete Sven Giegold am Dienstag. Die Kontrolle von Geldwäsche sei „eher auf dem Niveau einer Steueroase“. Zuständig seien die Gewerbeaufsichtsämter, zum Teil auch Standesbeamte – denen es an Erfahrung fehle. Deshalb gebe es im internationalen Vergleich so wenig Verurteilungen. Das Bundeskriminalamt sieht Deutschland international nur im Mittelfeld der Geldwäschebekämpfung – jenseits der Banken würden zu wenig Verdachtsfälle gemeldet. Nach Schätzung der Organisation „Net Justice Network“ haben Ausländer in Deutschland über drei Billionen Euro angelegt, deren Zinsgewinne nicht hier besteuert werden.

„Panama Papers“: Prominente im Visier

Laut den Enthüllungen aus den „Panama Papers“ ließ der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf dem Höhepunkt des Krieges in der Ostukraine eine Briefkastenfirma gründen. Seine Anwälte verteidigten ihn: Es sei für ihn rechtlich die einzige Möglichkeit gewesen, seinen Süßwarenkonzern Roshen einem Treuhänder zu übergeben, hieß es in einer Erklärung der Juristen.
Laut den Enthüllungen aus den „Panama Papers“ ließ der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf dem Höhepunkt des Krieges in der Ostukraine eine Briefkastenfirma gründen. Seine Anwälte verteidigten ihn: Es sei für ihn rechtlich die einzige Möglichkeit gewesen, seinen Süßwarenkonzern Roshen einem Treuhänder zu übergeben, hieß es in einer Erklärung der Juristen. © Getty Images | Sean Gallup
Wie die Tageszeitung „Le Monde“ berichtet, sind auch enge Vertraute der Parteichefin vom rechtsextremen Front National in dubiose Finanzgeschäfte verwickelt. Ihr Name taucht in den „Panama Papers“ nicht auf, ...
Wie die Tageszeitung „Le Monde“ berichtet, sind auch enge Vertraute der Parteichefin vom rechtsextremen Front National in dubiose Finanzgeschäfte verwickelt. Ihr Name taucht in den „Panama Papers“ nicht auf, ... © REUTERS | REUTERS / ALESSANDRO GAROFALO
...dafür aber der Name von Saudi-Arabiens König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud. Er taucht im Zusammenhang mit verschiedenen Offshore-Firmen auf. Auch der Premier von Island...
...dafür aber der Name von Saudi-Arabiens König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud. Er taucht im Zusammenhang mit verschiedenen Offshore-Firmen auf. Auch der Premier von Island... © imago stock&people | ZUMA Press
...Sigmundur David Gunnlaugsson wurde von Journalisten mit dem Vorwurf konfrontiert, in zwielichtige Geschäfte verwickelt zu sein. In einem Fernsehinterview verließ er daraufhin live den Raum. Er hatte Briefkastenfirmen seiner Frau überschrieben.
...Sigmundur David Gunnlaugsson wurde von Journalisten mit dem Vorwurf konfrontiert, in zwielichtige Geschäfte verwickelt zu sein. In einem Fernsehinterview verließ er daraufhin live den Raum. Er hatte Briefkastenfirmen seiner Frau überschrieben. © REUTERS | REUTERS / SIGTRYGGUR JOHANNSSON
Argentiniens Staatschef Mauricio Macri, dessen Name auch in den Papieren erscheint, sieht keine Anhaltspunkte für eigene Steuervergehen, wie er in einer offiziellen Mitteilung betonte.
Argentiniens Staatschef Mauricio Macri, dessen Name auch in den Papieren erscheint, sieht keine Anhaltspunkte für eigene Steuervergehen, wie er in einer offiziellen Mitteilung betonte. © dpa | Ron Sachs / Pool
Die „Panama Papers“ kratzen auch am Ruf von Weltfußballer Lionel Messi. Seine Familie widersprach vehement: Er habe kein Geld in Offshore-Firmen geparkt. Auch der frühere Hannover-Trainer Tayfun Korkut taucht wegen seiner spanischen Vergangenheit in den Papieren auf: Als Spieler beim baskischen Verein Real Sociedad San Sebastián erhielt er der ARD zufolge einen großen Teil seines Gehalts mit Umweg über eine Offshore-Firma - vorbei an den spanischen Steuerbehörden.
Die „Panama Papers“ kratzen auch am Ruf von Weltfußballer Lionel Messi. Seine Familie widersprach vehement: Er habe kein Geld in Offshore-Firmen geparkt. Auch der frühere Hannover-Trainer Tayfun Korkut taucht wegen seiner spanischen Vergangenheit in den Papieren auf: Als Spieler beim baskischen Verein Real Sociedad San Sebastián erhielt er der ARD zufolge einen großen Teil seines Gehalts mit Umweg über eine Offshore-Firma - vorbei an den spanischen Steuerbehörden. © REUTERS | ENRIQUE MARCARIAN
Eine Medienoffensive des Westens gegen Russland – das sieht der Kreml in den „Panama Papers“. In den Papieren taucht der Name von dem Cellisten Sergej Roldugin auf, engster Freund Putins, nicht aber von Präsident Wladimir Putin selbst.
Eine Medienoffensive des Westens gegen Russland – das sieht der Kreml in den „Panama Papers“. In den Papieren taucht der Name von dem Cellisten Sergej Roldugin auf, engster Freund Putins, nicht aber von Präsident Wladimir Putin selbst. © REUTERS | REUTERS / POOL
Auch UEFA-Chef Michel Platini wird von den „Panama Papers“ belastet. Er betont jedoch, dass alle seine Vermögenswerte den Steuerbehörden bekannt seien.
Auch UEFA-Chef Michel Platini wird von den „Panama Papers“ belastet. Er betont jedoch, dass alle seine Vermögenswerte den Steuerbehörden bekannt seien. © Getty Images | Shaun Botterill
Als Mercedes-Benz sich die Dienste von Nico Rosberg sicherte, wurde der Vertrag der ARD zufolge mit der Briefkastenfirma Firma „Ambitious Group Limited“ auf den Britischen Jungferninseln abgeschlossen, die zwei anderen Firmen gehört und von der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca verwaltet wird. Mercedes und Rosberg kommentieren den Vorgang nicht. Die ARD hält aber auch fest: Es gibt keine Hinweise, dass sich Autobauer oder Rosberg strafbar gemacht haben.
Als Mercedes-Benz sich die Dienste von Nico Rosberg sicherte, wurde der Vertrag der ARD zufolge mit der Briefkastenfirma Firma „Ambitious Group Limited“ auf den Britischen Jungferninseln abgeschlossen, die zwei anderen Firmen gehört und von der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca verwaltet wird. Mercedes und Rosberg kommentieren den Vorgang nicht. Die ARD hält aber auch fest: Es gibt keine Hinweise, dass sich Autobauer oder Rosberg strafbar gemacht haben. © REUTERS | REUTERS / JASON REED
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Welche Rolle spielen die Banken?

Offenbar eine wichtige Rolle. Nach den neuen Veröffentlichungen prüft bereits die deutsche Finanzaufsicht Bafin die Geschäfte deutscher Banken mit der Wirtschaftskanzlei Mossack Fonseca in Panama. Die hatte als Dienstleister 214.000 Briefkastenfirmen gegründet – mindestens 28 deutsche Banken haben die Dienste der Kanzlei genutzt, ließen für ihre Kunden über 1200 Briefkastenfirmen gründen und verwalteten sie zum Teil auch. Aber eine Bank, die ihren Kunden zur Steuerhinterziehung eine Briefkastenfirma vermittelt, kann wegen Beihilfe zum Steuerdelikt bestraft werden. Die Staatsanwaltschaft München will Verwicklungen der Luxemburger Tochter der Bayerischen Landesbank prüfen. Gegen einige Banken hat die deutsche Justiz deshalb in letzter Zeit auch schon ermittelt und Geldbußen in Millionenhöhe verhängt.

Wieso sind solche Firmen erlaubt?

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat ein Verbot von Briefkastenfirmen, deren Hintermänner anonym bleiben, bereits gefordert. Realistisch ist das vorerst nicht. Man müsste es weltweit durchsetzen, das ist kaum umsetzbar. Mit der Anonymität können im Einzelfall sogar sinnvolle Zwecke verfolgt werden: Ein Unternehmen kann so etwa neue Geschäftsfelder erschließen, ohne dass die Konkurrenz gleich davon erfährt. Die Opposition und die SPD fordern nun eine strengere Aufsicht der Banken im Umgang mit Briefkastenfirmen und härtere Strafen bei Beihilfe zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Justizminister Maas droht den Banken: „Niemand wird sich dem nationalen Recht und den deutschen Fahndungsbehörden dauerhaft entziehen können“. DGB-Vorstand Stefan Körzell und SPD-Vize Ralf Stegner fordern den Lizenzentzug für Banken, die solche illegalen Geschäfte dulden oder fördern. Linke-Parteichef Bernd Riexinger klagt, die Regierung lasse den Geldhäusern freie Hand bei den Deals mit Briefkastenfirmen, obwohl die „schmutzigen Geschäfte“ lange bekannt seien.

Was tut die Politik?

Der Kampf gegen die globale Steuerhinterziehung und Geldwäsche wird seit einigen Jahren international verstärkt geführt – angetrieben auch von immer neuen Enthüllungen. Doch ausgetrocknet sind die Steueroasen noch immer nicht. Wichtigster Erfolg beim Schließen von Steuerschlupflöchern ist bisher ein von rund 100 Staaten unterzeichnetes Abkommen über den automatischen Austausch von Informationen über Steuerpflichtige – damit ist das Bankgeheimnis zwischen den Staaten praktisch abgeschafft, Einkünfte können kaum noch versteckt werden. Spätestens 2018 sollen die Vertragsstaaten Informationen über Kontendaten austauschen. Aber: Zu den Staaten, die sich dem Abkommen verweigern, gehören Panama, Bahrain, Nauru, Vanuatu – und die USA, die zwar gegen Steuerbetrug vorgehen, aber Briefkastenfirmen im eigenen Land dulden.

Wieso die „Panama Papers“ so brisant sind

Skyline von Panama-Stadt: Die Enthüllung der „Panama Papers“ haben enorme Wirkkraft. Sie könnten Regierungen in der ganzen Welt erschüttern.
Skyline von Panama-Stadt: Die Enthüllung der „Panama Papers“ haben enorme Wirkkraft. Sie könnten Regierungen in der ganzen Welt erschüttern. © imago/Agencia EFE | imago stock&people
Mehrere Staatschefs sind direkt als Beteiligte an fragwürdigen Briefkastenfirmen aufgeführt. Islands Premierminister Sigmundur David Gunnlaugsson etwa wird vorgeworfen, auf den britischen Jungfraueninseln eine Briefkastenfirma gegründet und dort mehrere Millionen Euro hinterlegt zu haben.
Mehrere Staatschefs sind direkt als Beteiligte an fragwürdigen Briefkastenfirmen aufgeführt. Islands Premierminister Sigmundur David Gunnlaugsson etwa wird vorgeworfen, auf den britischen Jungfraueninseln eine Briefkastenfirma gegründet und dort mehrere Millionen Euro hinterlegt zu haben. © dpa | Str
In demokratischen Staaten dürften die Enthüllungen zu Rücktritten führen. In der isländischen Hauptstadt Reykjavík gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße und ...
In demokratischen Staaten dürften die Enthüllungen zu Rücktritten führen. In der isländischen Hauptstadt Reykjavík gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße und ... © dpa | Birgir Por Hardarson
... forderten den Rücktritt von Regierungschef Gunnlaugson.
... forderten den Rücktritt von Regierungschef Gunnlaugson. © dpa | Birgir Por Hardarson
Bei anderen sind es Familienangehörige oder enge Vertraute, deren Geheimgeschäfte mit den „Panama Papers“ enthüllt wurden: Aus den Papieren geht beispielsweise hervor, dass ein enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin ...
Bei anderen sind es Familienangehörige oder enge Vertraute, deren Geheimgeschäfte mit den „Panama Papers“ enthüllt wurden: Aus den Papieren geht beispielsweise hervor, dass ein enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin ... © REUTERS | REUTERS / POOL
... Briefkastenfirmen betreibt. Der Musiker Sergej Roldugin (li.) soll Schlüsselfunktionen in wichtigen russischen Firmen gehabt haben. Aber es geht nicht nur um Politiker, ...
... Briefkastenfirmen betreibt. Der Musiker Sergej Roldugin (li.) soll Schlüsselfunktionen in wichtigen russischen Firmen gehabt haben. Aber es geht nicht nur um Politiker, ... © dpa | Dmitry Astakhov/Sputnik / Kremli
... auch die Namen von Sportfunktionären und Prominenten werden genannt – einer der bekanntesten: Lionel Messi.
... auch die Namen von Sportfunktionären und Prominenten werden genannt – einer der bekanntesten: Lionel Messi. © dpa | Christopher Jue
Namen deutscher Politiker sind bislang nicht bekannt geworden. Deutsche sind aber auch unter den Beschuldigten. Aus den enthüllten Daten gehe hervor, dass es in Deutschland um 173 Briefkastenfirmen mit 251 Teilhabern gehe, sagt der irische Journalist Brian Kilmartin. Auch 15 Banken oder ihre Töchter sollen beteiligt sein. Bereits im vergangenen Jahr hatte es im Zusammenhang mit den Unterlagen Durchsuchungen bei der Commerzbank gegeben.
Namen deutscher Politiker sind bislang nicht bekannt geworden. Deutsche sind aber auch unter den Beschuldigten. Aus den enthüllten Daten gehe hervor, dass es in Deutschland um 173 Briefkastenfirmen mit 251 Teilhabern gehe, sagt der irische Journalist Brian Kilmartin. Auch 15 Banken oder ihre Töchter sollen beteiligt sein. Bereits im vergangenen Jahr hatte es im Zusammenhang mit den Unterlagen Durchsuchungen bei der Commerzbank gegeben. © imago/Ralph Peters | imago stock&people
Der NSA-Whistleblower Edward Snowden nannte die Enthüllungen „das größte Leck in der Geschichte des Daten-Journalismus“. Steuerfahndungsexperten rechnen mit weltweiten Ermittlungen wegen Korruption und Steuerhinterziehung.
Der NSA-Whistleblower Edward Snowden nannte die Enthüllungen „das größte Leck in der Geschichte des Daten-Journalismus“. Steuerfahndungsexperten rechnen mit weltweiten Ermittlungen wegen Korruption und Steuerhinterziehung. © REUTERS | © Andrew Kelly / Reuters
Georg Mascolo, Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“, sagt, dass Journalisten noch nie „einen Einblick in das Geschäft dieser Steueroasen in diesem Umfang“ gehabt hätten. Der Rechercheverbund ist Teil des internationalen Journalistennetzwerks, das an der „Panama Papers“-Recherche arbeitete. Insgesamt haben in den vergangenen zwölf Monaten etwa 370 Journalisten aus 78 Ländern im Zuge der Recherchen ...
Georg Mascolo, Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“, sagt, dass Journalisten noch nie „einen Einblick in das Geschäft dieser Steueroasen in diesem Umfang“ gehabt hätten. Der Rechercheverbund ist Teil des internationalen Journalistennetzwerks, das an der „Panama Papers“-Recherche arbeitete. Insgesamt haben in den vergangenen zwölf Monaten etwa 370 Journalisten aus 78 Ländern im Zuge der Recherchen ... © dpa | Karlheinz Schindler
... rund 11,5 Millionen Dateien ausgewertet. Die Daten seien der „Süddeutschen Zeitung“ anonym zugespielt worden. Wegen der schieren Datenmenge hat sich die „SZ“ entschieden, die Informationen gemeinsam mit anderen Medien auszuwerten. Es handle sich um „ein gigantisches Leak in einer bislang nicht vorstellbaren Dimension von rund 2,6 Terabyte“. Die panamaische Anwaltskanzlei Mossack Fonseca hat eingeräumt, ...
... rund 11,5 Millionen Dateien ausgewertet. Die Daten seien der „Süddeutschen Zeitung“ anonym zugespielt worden. Wegen der schieren Datenmenge hat sich die „SZ“ entschieden, die Informationen gemeinsam mit anderen Medien auszuwerten. Es handle sich um „ein gigantisches Leak in einer bislang nicht vorstellbaren Dimension von rund 2,6 Terabyte“. Die panamaische Anwaltskanzlei Mossack Fonseca hat eingeräumt, ... © REUTERS | MICHAELA REHLE
... dass zumindest ein Teil der Daten von ihr stamme.
... dass zumindest ein Teil der Daten von ihr stamme. © imago/STPP | imago stock&people
Kanzlei-Anwalt Ramón Fonseca Mora, zugleich Politiker der panamaischen Regierungspartei, ...
Kanzlei-Anwalt Ramón Fonseca Mora, zugleich Politiker der panamaischen Regierungspartei, ... © imago/Xinhua | imago stock&people
... führt die Kanzlei gemeinsam mit dem deutschstämmigen Rechtsanwalt Jürgen Mossack. Mossack Fonseca hat weltweit 500 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz in diesem Gebäude in Panama-Stadt. Sie bietet als Dienstleistung die Gründung und Verwaltung von Offshore-Firmen an.
... führt die Kanzlei gemeinsam mit dem deutschstämmigen Rechtsanwalt Jürgen Mossack. Mossack Fonseca hat weltweit 500 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz in diesem Gebäude in Panama-Stadt. Sie bietet als Dienstleistung die Gründung und Verwaltung von Offshore-Firmen an. © dpa | Alejandro Bolivar
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Warum ist Transparenz so wichtig?

Wenn öffentlich transparent ist, wer eigentlich hinter den Briefkastenfirmen steht, ist der Missbrauch nicht mehr möglich. Die EU hat im Kampf gegen Geldwäsche ihre Mitgliedsstaaten per Richtlinie verpflichtet, bis 2017 nationale Register aller Unternehmen aufzubauen, in denen die „wirtschaftlich Berechtigten“ auch von Briefkastenfirmen nicht mehr anonym blieben. Justizminister Maas bereitet die Umsetzung längst vor: „Mehr Transparenz ist wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung.“ Allerdings: Im Ausland gegründete und geheimgehaltene Firmen würden auch durch ein solches Register nicht erfasst, räumte Maas ein. Und es gibt Streit in der Regierung, wer alles in ein solches Register Einblick nehmen darf. Maas will eine möglichst große Öffentlichkeit, Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bremst. Die Opposition wirft Schäuble daher Blockade vor.