Wiesbaden. Junge Frauen ziehen früh von Zuhause aus, junge Männer sind hingegen Nesthocker. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Mädchen ziehen in Deutschland früher zu Hause aus als Jungen. Mehr als jede dritte 23-Jährige lebt noch bei ihren Eltern, bei den gleichaltrigen Männern ist es mehr als jeder Zweite. Zwei Jahre später wohnt nur noch jede fünfte junge Frau zu Hause, von den 25 Jahre alten Männern ist es noch mehr als jeder Dritte. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden für das Jahr 2014. Grundlage ist eine jährliche Haushaltsbefragung.

„Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Anteil der 25-Jährigen, welche noch im Elternhaus leben, deutschlandweit stabil“, stellen die Statistiker fest. Bei den Männern sei der Anteil allerdings leicht rückläufig – möglicherweise wegen kürzerer Ausbildungszeiten.

Veränderungen wegen der Ausbildungszeiten

Mit 30 Jahren wohnten noch zwölf Prozent der Männer als ledige Kinder bei ihren Eltern – und mit 40 Jahren noch immer vier Prozent. Von den 30 Jahre alten Frauen waren noch fünf Prozent im elterlichen Haushalt gemeldet. Mit 40 Jahren lebt nur noch ein Prozent der Frauen bei den Eltern.

In den vergangenen 40 Jahren hat sich jedoch viel verändert: Nimmt man beide Geschlechter zusammen, so lebten 2014 knapp vier von zehn 25-Jährigen (38 Prozent) bei ihren Eltern. 1972 waren es in den alten Bundesländern einschließlich West-Berlin in dieser Altersgruppe nur zwei von zehn gewesen. Damals seien die Ausbildungszeiten kürzer gewesen, sagen die Statistiker als Erklärung. (dpa)