Rom. Papst Franziskus weiß, wie man Aufmerksamkeit für eine gute Sache bekommt. Nun ließ er in Rom Schlafsäcke an Obdachlose verteilen.

Papst Franziskus hat während des Kreuzwegs am Karfreitag Schlafsäcke und kleine Geschenke an Obdachlose in Rom verteilen lassen. Der Päpstliche Almosenmeister Konrad Krajewski sei gemeinsam mit Freiwilligen und anderen Obdachlosen durch die Straßen der Stadt gezogen und habe die Pakete an auf der Straße schlafende Menschen ausgegeben, teilte der Vatikan am Samstag mit.

Es habe sich dabei um eine Aufmerksamkeit des Papstes „in spiritueller Einheit“ mit dem Kreuzweg am Kolosseum gehandelt, bei dem Franziskus gemeinsam mit Zehntausenden Gläubigen das Leiden Christi nachempfunden hatte. Die Helfer machten bei ihrem „Kreuzweg in der Stadt“ nach Angaben des Vatikans an etwa 100 Stationen Halt und waren bis nach Mitternacht unterwegs.

Nicht die erste päpstliche Aktion für die Obdachlosen Roms

Papst Franziskus ist für sein Engagement für Obdachlose bekannt. Er hat für die Menschen, die auf den Straßen rund um den Vatikan leben, bereits eine Unterkunft, Toiletten und Duschen in der Nähe des Petersplatzes und einen Friseur eingerichtet. Zudem lässt der 79-Jährige immer wieder Schlafsäcke, Geschenke und andere Aufmerksamkeiten an Roms Obdachlose verteilen.

Geste der Demut: der Papst betet auf dem Boden liegend.
Geste der Demut: der Papst betet auf dem Boden liegend. © REUTERS | ALESSANDRO BIANCHI

Am Freitag hatte der Papst in einer eindrucksvollen Geste auf dem Boden liegend gebetet, das Gesicht in ein Kissen gebettet. Vor Hunderten Gläubigen hatte Papst Franziskus im Petersdom die traditionelle Karfreitagsliturgie geleitet – und sich zu Beginn des von Stille geprägten Gottesdienstes als Zeichen der Demut für das Gebet hingelegt.

Bereits am Gründonnerstag hatte der Papst im Rahmen der Osterfeierlichkeiten Flüchtlingen verschiedenen Glaubens die Füße gewaschen. Nach seiner Predigt vollzog er das Ritual der Fußwaschung an katholischen Nigerianern, koptischen Eritreerinnen, einem Hindu aus Indien sowie Muslimen aus Syrien, Pakistan und Mali. Dabei hatte er vor den Flüchtlingen niedergekniet und nach dem Waschen jedem den Fuß geküsst. (epd/dpa)