Bad Aibling. Wenige Tage nach dem Zugunglück sitzt der Schock bei den Angehörigen der Opfer immer noch tief. Ein Gottesdienst soll ihnen helfen.

Mit einem ökumenischen Trauergottesdienst ist am Sonntag der elf ums Leben gekommenden Opfer des Zugunglücks bei Bad Aibling gedacht worden. „Es gibt ein Leid, für das wir keinen Grund finden, das wir nur miteinander aushalten können“, sagte die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler in ihrer Predigt. Die drängende Frage nach dem „Warum“ lasse sich „mit keiner noch so gescheiten Theologie“ beantworten.

Kardinal Reinhard Marx leitete den Trauergottesdienst zusammen mit der Bischöfin Susanne Breit-Keßler.
Kardinal Reinhard Marx leitete den Trauergottesdienst zusammen mit der Bischöfin Susanne Breit-Keßler. © dpa | Uwe Lein

Auf das Leid der Hinterbliebenen und Schwerverletzten gebe es nur die „verzweifelt-zuversichtliche Antwort: Gott verlässt uns nicht und er weicht nicht von uns“, sagte Breit-Keßler, die auch ständige Vertreterin des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm ist. Sie gestaltete den Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Georg in Bad Aibling gemeinsam mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx.

Unglücksursache würde nichts am Schicksal der betroffenen Familien ändern

Breit-Keßler verwies auf Spekulationen zur immer noch nicht feststehenden Unglücksursache. „Am Elend der betroffenen Familien ändern mögliche Erkenntnisse nichts“, sagte sie. Wer stirbt, hinterlasse eine Lücke für immer. Diese Wunde könne auch die Zeit nicht heilen. Die Theologin dankte allen Rettungskräften, Polizisten, Bergwachtlern, Feuerwehrleuten und Seelsorgern für ihren Einsatz und bezeichnete sie als „lebendige Symbole“ für Gottes Trost. Mit Blick auf das nahe Osterfest sprach Breit-Keßler den Angehörigen die christliche Hoffnung der Auferstehung zu: „Mit Gottes Hilfe können wir auferstehen zu einem neuen Leben, in das das alte unauflöslich mit hinein gehört.“

Bei dem Zugunglück am Faschingsdienstag waren bei Bad Aibling zwei Regionalzüge frontal zusammengestoßen. Elf Menschen kamen ums Leben, rund 80 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Unglücksursache ist bisher nicht bekannt. (bk/epd)