Berlin. Der spanische Beamte Joaquin G. erschien jahrelang nicht zur seiner Arbeit in einem Klärwerk. Keinem fiel das auf – bis jetzt.

„Arbeit nervt“: Was Deichkind besingen, mag wohl das Lebensmotto eines spanischen Beamten gewesen sein. Mindestens sechs Jahre lang kam Joaquin G. nicht zur Arbeit – unbemerkt. Erst als der heute 69-Jährige für 20 treue Dienstjahre ausgezeichnet werden sollte, fiel die Sache auf. Das berichtet der britische Sender „BBC“.

Eigentlich sollte Joaquin G. den Bau einer Kläranlage überwachen. Doch der Spanier fühlte sich gemobbt und erschien daher einfach nicht mehr zur Arbeit. Nur ab und zu schaute er im Büro vorbei. Seine Zeit widmete er zuhause der Philosophie. Dass G. so lange fehlte, fiel selbst dem Leiter der Wasserwerke nicht auf, obwohl dieser ein Büro direkt gegenüber von G.s Arbeitsplatz hatte.

Missverständnis zwischen Wasserwerk und Behörden

Wie jetzt herauskam, dachte der Leiter der Wasserwerke, dass G. unter der Aufsicht lokaler Behörden stand. Die wiederum dachten, dass G. zum Wasserwerk gehöre. Mindestens sechs Jahre lang konnte Joaquin G. so blaumachen. Als der Beamte aber dann eine Urkunde für seine treuen Dienste bekommen sollte, wurden alle Beteiligten stutzig.

G.s Arbeitgeber zog vor Gericht. Das entschied nun, dass der Beamte eine Geldstrafe von 27.000 Euro zahlen muss, was in etwa seinem Netto-Jahresgehalt entspricht.