Bad Aibling. Am zweiten Tag nach dem Zugunglück bei Bad Aibling bergen die Aufräumarbeiten Risiken. Die Polizei bestätigt ein elftes Todesopfer.

Helfer in orangen und gelben Neonwesten sind auch am zweiten Tag nach dem Zugunglück von Bad Aibling am Unglücksort. Sie arbeiten am Limit, um die Wracks zu bergen. Ein Knäuel aus zertrümmertem Blech zeugt von der Wucht der Kollision. Die verkeilten Zugteile stehen unter Spannung – eine äußerst gefährliche Aufgabe. Die Züge waren am Dienstagmorgen praktisch ungebremst aufeinander zugerast und haben sich regelrecht ineinander gefressen, noch ist unklar, wie es dazu kommen konnte. Teile könnten sich nun plötzlich mit Wucht lösen, abrutschen oder kippen.

Auch für die Schwerverletzten ist die Gefahr noch längst nicht vorbei. Am Donnerstagabend stieg die Zahl der Toten auf elf. Ein 47 Jahre alter Mann aus dem Landkreis München erlag in einer Klinik seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Vor Ort hatten die Helfer am Mittwoch bis in die Nacht bei Flutlicht im Schneetreiben gearbeitet, dann aber unterbrochen. Im Dunkeln ist der Job noch gefährlicher. „Da ist ja unheimlich viel Energie in dem Metall gespeichert, und wenn die Wracks auseinandergezogen werden, könnte es sein, dass ein Metallteil wie ein Pfeil weggeschleudert wird“, schildert Polizeisprecher Stefan Sonntag.

In Bildern: Das Zugunglück von Bad Aibling

Eine Woche nach dem Zugunglück: Warum mussten elf Menschen sterben? Es war ein Fehler des Fahrdienstleiters, erklärten die Ermittler in einer Pressekonefrenz.
Eine Woche nach dem Zugunglück: Warum mussten elf Menschen sterben? Es war ein Fehler des Fahrdienstleiters, erklärten die Ermittler in einer Pressekonefrenz. © dpa | Peter Kneffel
Eine Woche nach dem schweren Zugunglück bei Bad Aibling mit elf Todesopfern und rund 80 Verletzten dauert die Wiederherstellung der stark beschädigten Bahnstrecke an. Auf einer Länge von bis zu 120 Metern müssen Schienen und Schwellen teils erneuert werden. Die eingleisige Strecke bleibt voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt.
Eine Woche nach dem schweren Zugunglück bei Bad Aibling mit elf Todesopfern und rund 80 Verletzten dauert die Wiederherstellung der stark beschädigten Bahnstrecke an. Auf einer Länge von bis zu 120 Metern müssen Schienen und Schwellen teils erneuert werden. Die eingleisige Strecke bleibt voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt. © dpa | Peter Kneffel
Kränze, Kerzen und Blumen liegen nahe der Unglücksstelle neben den Gleisen.
Kränze, Kerzen und Blumen liegen nahe der Unglücksstelle neben den Gleisen. © dpa | Peter Kneffel
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Montag bekräftigt, dass es keine Hinweise auf technisches Versagen gibt. Noch diese Woche solle es Kontrollfahrten geben, um zu überprüfen, ob die von den Fahrtenschreibern aufgezeichneten Daten „validierbar“ sind.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Montag bekräftigt, dass es keine Hinweise auf technisches Versagen gibt. Noch diese Woche solle es Kontrollfahrten geben, um zu überprüfen, ob die von den Fahrtenschreibern aufgezeichneten Daten „validierbar“ sind. © dpa | Uwe Lein
Dies kann wohl frühestens am Donnerstag geschehen. Dann soll nach den Planungen der Deutschen Bahn (DB) das Gleis wieder normal befahren werden können. Für den 17. Februar ist der Abtransport eines noch immer neben dem Gleis stehenden Unglückswaggons geplant. Erst danach wird die Oberleitung wieder montiert, die für die Bergungsarbeiten abgebaut worden war.
Dies kann wohl frühestens am Donnerstag geschehen. Dann soll nach den Planungen der Deutschen Bahn (DB) das Gleis wieder normal befahren werden können. Für den 17. Februar ist der Abtransport eines noch immer neben dem Gleis stehenden Unglückswaggons geplant. Erst danach wird die Oberleitung wieder montiert, die für die Bergungsarbeiten abgebaut worden war. © dpa | Peter Kneffel
Angehörige und Mitglieder von Rettungsdiensten nahmen am 14. Februar in Bad Aibling an einem ökumenischen Gottesdienst für die Angehörigen der Opfer des Zugunglücks und für die Rettungs- und Hilfskräfte teil.
Angehörige und Mitglieder von Rettungsdiensten nahmen am 14. Februar in Bad Aibling an einem ökumenischen Gottesdienst für die Angehörigen der Opfer des Zugunglücks und für die Rettungs- und Hilfskräfte teil. © dpa | Uwe Lein
Kardinal Reinhard Marx (rechts) und Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (links), die Ständige Vertreterin des Landesbischofs, spendeten in der Kirche Sankt Georg Trost.
Kardinal Reinhard Marx (rechts) und Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (links), die Ständige Vertreterin des Landesbischofs, spendeten in der Kirche Sankt Georg Trost. © dpa | Uwe Lein
Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU, rechts), Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU, Mitte) und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU, links) nahmen ebenfalls an dem Gottesdienst teil.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU, rechts), Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU, Mitte) und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU, links) nahmen ebenfalls an dem Gottesdienst teil. © dpa | Uwe Lein
Ein Betroffener hängt an der Unglücksstelle eine Kerze in einen  Baum.
Ein Betroffener hängt an der Unglücksstelle eine Kerze in einen Baum. © dpa | Uwe Lein
Am 12. Februar trägt ein Polizist eine Steuereinheit (links) und ein elektronisches Bauteil (rechts) aus einem der zwei verunglückten Regionalzüge.
Am 12. Februar trägt ein Polizist eine Steuereinheit (links) und ein elektronisches Bauteil (rechts) aus einem der zwei verunglückten Regionalzüge. © dpa | Peter Kneffel
Einsatzkräfte suchen an der Unfallstelle der verunglückten Regionalzüge mit Hochdruck nach der dritten Blackbox. Diese ist am 12. Februar gefunden worden.
Einsatzkräfte suchen an der Unfallstelle der verunglückten Regionalzüge mit Hochdruck nach der dritten Blackbox. Diese ist am 12. Februar gefunden worden. © dpa | Peter Kneffel
Blick auf die Unfallstelle der Züge am Morgen des 11. Februar. Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und sie ist nur schwer zu erreichen.
Blick auf die Unfallstelle der Züge am Morgen des 11. Februar. Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und sie ist nur schwer zu erreichen. © dpa | Peter Kneffel
Ein Tag nach dem schrecklichen Zugunglück werden Kränze am Unglücksort niedergelegt. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU, links) und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen - 2. von links) gedenken der Opfer.
Ein Tag nach dem schrecklichen Zugunglück werden Kränze am Unglücksort niedergelegt. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU, links) und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen - 2. von links) gedenken der Opfer. © dpa | Bayerische Staatskanzlei
Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, hat am Rathaus in Bad Aibling ein Statement an die Medienvertreter abgegeben. „Wir sind tief bestürzt über den Unfall. Den Verletzten und den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Ich habe bereits der Bayerischen Oberlandbahn GmbH meine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht. Selbstverständlich unterstützen wir die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache. Ich möchte den Rettungskräften und allen Helfern vor Ort für ihren schweren Einsatz ausdrücklich danken.“
Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, hat am Rathaus in Bad Aibling ein Statement an die Medienvertreter abgegeben. „Wir sind tief bestürzt über den Unfall. Den Verletzten und den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Ich habe bereits der Bayerischen Oberlandbahn GmbH meine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht. Selbstverständlich unterstützen wir die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache. Ich möchte den Rettungskräften und allen Helfern vor Ort für ihren schweren Einsatz ausdrücklich danken.“ © dpa | Matthias Balk
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) machte sich auch persönlich ein Bild von der Unglücksstelle des Zugunglücks.
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) machte sich auch persönlich ein Bild von der Unglücksstelle des Zugunglücks. © dpa | Peter Kneffel
Er zeigte sich erschüttert. „Eine Tragödie für das ganze Land, Bayern trauert“, sagte er. „Es ist eine schwere Zeit für uns alle.“
Er zeigte sich erschüttert. „Eine Tragödie für das ganze Land, Bayern trauert“, sagte er. „Es ist eine schwere Zeit für uns alle.“ © Getty Images | Lennart Preiss
Mitarbeiter des Roten Kreuzes stehen fassungslos vor den Trümmern der Unglückszüge. Die Bergungsarbeiten wurden nach einer nächtlichen Pause am Mittwochmorgen fortgesetzt. Die Rettungskräfte benötigen nach eigener Aussage dafür mindestens zwei Tage.
Mitarbeiter des Roten Kreuzes stehen fassungslos vor den Trümmern der Unglückszüge. Die Bergungsarbeiten wurden nach einer nächtlichen Pause am Mittwochmorgen fortgesetzt. Die Rettungskräfte benötigen nach eigener Aussage dafür mindestens zwei Tage. © dpa | Sven Hoppe
Das Zugunglück hatte sich am 9. Februar um 6.48 Uhr in der Nähe von Bad Aibling im Landkreis Rosenheim auf eingleisiger Strecke ereignet.
Das Zugunglück hatte sich am 9. Februar um 6.48 Uhr in der Nähe von Bad Aibling im Landkreis Rosenheim auf eingleisiger Strecke ereignet. © dpa | Peter Kneffel
Zwei Züge des privaten „Meridian“, der von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) betrieben wird, stießen frontal zusammen.
Zwei Züge des privaten „Meridian“, der von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) betrieben wird, stießen frontal zusammen. © dpa | Peter Kneffel
Dutzende Rettungskräfte eilten binnen kurzer Zeit an den Unglücksort. Die betroffene Strecke wurde komplett gesperrt.
Dutzende Rettungskräfte eilten binnen kurzer Zeit an den Unglücksort. Die betroffene Strecke wurde komplett gesperrt. © dpa | Peter Kneffel
Das Unglück ereignete sich auf einer eingleisigen Strecke nahe Bad Aibling in Oberbayern.
Das Unglück ereignete sich auf einer eingleisigen Strecke nahe Bad Aibling in Oberbayern. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
Unmittelbar an der Zugtrasse postierten sich die Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst. Einige der zahlreichen Verletzten wurden direkt vor Ort versorgt.
Unmittelbar an der Zugtrasse postierten sich die Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst. Einige der zahlreichen Verletzten wurden direkt vor Ort versorgt. © dpa | Sven Hoppe
Die Unglücksstelle befindet sich an einem Ort, der für die Helfer nicht leicht zugänglich war. Es war für die Einsatzkräfte nicht einfach, die Verletzten aus den teilweise stark deformierten Waggons zu bergen.
Die Unglücksstelle befindet sich an einem Ort, der für die Helfer nicht leicht zugänglich war. Es war für die Einsatzkräfte nicht einfach, die Verletzten aus den teilweise stark deformierten Waggons zu bergen. © REUTERS | MICHAEL DALDER
Die Verletzten wurden sofort nach der Bergung medizinisch versorgt.
Die Verletzten wurden sofort nach der Bergung medizinisch versorgt. © REUTERS | MICHAEL DALDER
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU, Mitte) sagte am Dienstagmittag nahe der Unglücksstelle, man müsse klären, wo technisch oder menschlich die Ursache liege. Er sei in Gedanken bei den Opfern. Es handele sich um eine schreckliche Katastrophe.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU, Mitte) sagte am Dienstagmittag nahe der Unglücksstelle, man müsse klären, wo technisch oder menschlich die Ursache liege. Er sei in Gedanken bei den Opfern. Es handele sich um eine schreckliche Katastrophe. © Getty Images | Jan Hetfleisch
Gemeinsam mit dem bayerischen CSU-Innenminister Joachim Herrmann (Mitte) besuchte Dobrindt (links) den Unglücksort.
Gemeinsam mit dem bayerischen CSU-Innenminister Joachim Herrmann (Mitte) besuchte Dobrindt (links) den Unglücksort. © REUTERS | MICHAEL DALDER
Hubschrauber flogen Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser.
Hubschrauber flogen Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser. © dpa | Uwe Lein
„Die Hilfeleistung steht an erster Stelle“, sagte der Sprecher der Feuerwehr.
„Die Hilfeleistung steht an erster Stelle“, sagte der Sprecher der Feuerwehr. © Getty Images | Jan Hetfleisch
Es ist das schlimmste Zugunglück in Deutschland seit fünf Jahren, sagte ein Polizeisprecher.
Es ist das schlimmste Zugunglück in Deutschland seit fünf Jahren, sagte ein Polizeisprecher. © REUTERS | STRINGER
Das Unglück ereignete sich an einer schwer zugänglichen Stelle.
Das Unglück ereignete sich an einer schwer zugänglichen Stelle. © dpa | Sven Hoppe
Parallel zur Bahnstrecke fließt der Fluss Mangfall, der den Transport von Hilfsgeräten erleichterte.
Parallel zur Bahnstrecke fließt der Fluss Mangfall, der den Transport von Hilfsgeräten erleichterte. © REUTERS | MICHAEL DALDER
Die Bergungsarbeiten liefen schnell an.
Die Bergungsarbeiten liefen schnell an. © dpa | Paul Winterer
Es gab an die hundert Verletzte zu versorgen.
Es gab an die hundert Verletzte zu versorgen. © dpa | Paul Winterer
Acht Rettungshubschrauber waren im Einsatz.
Acht Rettungshubschrauber waren im Einsatz. © REUTERS | MICHAEL DALDER
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„Wir rechnen damit, dass die Arbeiten noch ein, zwei Tage dauern werden, wahrscheinlich bis Samstag“, sagt der Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), Bernd Rosenbusch. Danach müssen Gleis und Oberleitung repariert werden. Auch das dürfte einige Tage in Anspruch nehmen.

Länger wird es dauern, bis die seelischen Wunden heilen. Die BOB biete allen Verletzten, Angehörigen von Opfern und Fahrgästen Betreuung an, sagt Rosenbusch. Auch die Retter und die Kollegen der tödlich verunglückten Lokführer stehen unter Schock. „Wir sind sehr intensiv dabei die Mitarbeiter psychologisch zu betreuen“, sagt Rosenbusch. „Das ist das Wichtigste jetzt.“ Die 420 Mitarbeiter – Lokführer, Fahrgastbetreuer, Verwaltungsangestellte und Techniker – kannten sich untereinander.

Bayern trauert nach dem Zugunglück

Die Region trauert. Am Sonntag will Bad Aibling in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedenken. Das Kondolenzbuch im Rathaus, in dem sich am Vortag Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und andere Politiker eingetragen haben, ist fast bis zur letzten Seite voll. „Ich bin so traurig“, hat ein Junge in krakeliger Kinderschrift hineingeschrieben. „In tiefer Trauer“, schreibt Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Bayern.

Auch in der Kirche Maria Himmelfahrt drücken die Bad Aiblinger ihre Anteilnahme, Trauer und Bestürzung aus. „Danke, dass du mich beschützt hast“, wendet sich jemand an Gott. Viele hatten in den Faschingsferien frei. An einem normalen Arbeits- und Schultag wären die morgendlichen Züge voller gewesen – es hätte mehr Opfer gegeben.

150 Helfer räumen inzwischen weiter auf. Einige sind seit Dienstag im Einsatz. Auch sie werden betreut. „Im Moment geht es“, fasst der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks, Bernd Reinartz, den psychischen Zustand seiner Kollegen zusammen. Unter Stress wird die Emotion ausgeblendet, zum Nachdenken bleibt keine Zeit. Reinartz weiß noch nicht einmal, ob unter den Opfern Freunde von ihm sind.

Unglücksstelle ist schwer zugänglich

Boote bringen auf dem Mangfallkanal Motorsägen, Trennschleifer, Holz und Ketten an die schwer zugängliche Unfallstelle. Sie liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zum Kanal abbricht. Auch die Wasserwacht ist da, um die Arbeiten zu sichern.

Am Morgen werden die fahrbereiten Wagen des Zuges in Richtung Kolbermoor und Bad Aibling weggezogen. Danach schiebt sich von Kolbermoor her ein roter Kran mit der Aufschrift „Notfalltechnik“ heran. Irgendwann soll er das Blechknäuel von den Schienen heben.

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Das Eisenbahnbundesamt, die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei arbeiten an der Aufklärung des Unglücks. Die Ursache ist immer noch unklar. Die Ermittler hoffen auf die dritte Blackbox, deren Auswertung Aufschluss geben könnte über Geschwindigkeit und Bremsungen und darüber, ob vielleicht ein Signal überfahren wurde. Zugleich werden Lage, Verformungen, Zerstörungen der Züge exakt dokumentiert. „Man muss das wirklich rekonstruieren wie bei einem Verkehrsunfall, um die ganz genauen Abläufe zu wissen. Da macht man alles, was technisch und menschenmöglich ist, um das nachzustellen“, sagt Polizeisprecher Sonntag. „Da macht man nicht drei Fotos als Kripo und das war's.“

Der Feuerwehrkommandant von Bad Aibling, Wolfram Höfler, hat schon 1975 bei einem noch schwereren Zugunglück im nur 35 Kilometer entfernten Warngau geholfen, bei dem mehr als 40 Menschen starben. Was den 62-Jährigen am meisten beschäftigt: Wie so etwas geschehen könne „in einem hochtechnisierten Land“. Dass zwei Züge ineinanderfahren, sei angesichts der Sicherheitstechnik praktisch unmöglich. „Es ist unvorstellbar. Das kann nicht sein.“ (dpa)