Helene Fischer feiert ihre Goldene Kamera ganz ruhig
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Von Camilla John, Karolin Jacquemain und Vera Fengler
Hamburg. Bei der 51. „Goldenen Kamera“ gaben sich Dutzende Stars die Ehre. Die Preisverleihung in Hamburg sorgte auch für einige Überraschungen.
Schon von Weitem erstrahlte die Hamburg Messe in goldenem Licht, eine Limousine nach der anderen fuhr vor dem roten Teppich vor – die Verleihung der 51. „Goldenen Kamera“ lockte viele Fans und Schaulustige an. Denn schließlich kamen so viele Prominente wie selten in der Hansestadt zu Gast sind.
Darunter Preisträgerin Julianne Moore: Rotbraunes Haar auf rotem Teppich – für einen Superstar überpünktlich um 19.10 Uhr erreicht die Oscargewinnerin die Location. Ganz dezent im asymmetrisch-schulterfreien Samtkleid erzählte sie der Presse – auf deutsch! – dass sie als Jugendliche einige Jahre in Frankfurt gelebt habe. „Aber ich finde, dass mein Deutsch noch etwas besser sein könnte“, sagte sie charmant.
Sibel Kekili eine der allerersten
Eine der allerersten war allerdings die in Hamburg lebende Tatort-Schauspielerin Sibel Kekilli, die in einem cremefarbenen Tüllkleid von Kaviar Gauche kam. „Bin ich etwa zu früh?“, wollte sie wissen, schließlich sei sie Debütantin bei der Goldenen Kamera, wo sie „ihrem“ Kieler Tatort die Daumen drückte. Vergebens, denn der Film ging leider leer aus.
„Goldene Kamera“: Die Fotos vom roten Teppich
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Nichtsdestotrotz feierten die Tatort-Kommissare wahrlich ein Familientreffen, dabei waren Til Schweiger, Klaus J. Behrendt, Sabine Postel, Axel Milberg und der Dortmunder Ermittler Jörg Hartmann, der den Preis als bester Schauspieler national entgegen nahm. Seine ermittelnde TV-Partnerin Anna Schudt kam zwar in männlicher Begleitung, konnte die Augen jedoch nicht von Hollywood-Star Gerard Butler lassen, der zur gleichen Zeit eintraf. Der als bester internationaler Schauspieler Ausgezeichnete machte es spannend und ließ sich erst eine Viertelstunde vor Showbeginn blicken. Doch mit seinen stahlblauen Augen und dem umwerfenden Lächeln machte er jede Minute des Wartens wett. Und dann sagte er auch noch, er sei öfter in Deutschland. „Ich habe hier viele Freunde, die ich gerne besuche, ich bin also sehr glücklich, hier zu sein.“
„Goldene Kamera“ 2016 – die Preisträger
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Der deutsche Frauenschwarm Til Schweiger hielt rechts seine Freundin Marlene Shirley, links Tochter Lilli fest im Arm und demonstrierte Familienidylle – was er jedoch flugs zerstörte, als er auf die Frage eines Radioreporters, was denn noch schöner seine könnte, als zwei Frauen nah bei sich zu haben, antwortete: „Eine dritte.“ Imagepflege auf Schweiger-Art.
„heute-Show“ Pflicht für Hamburgs Bürgermeister
Als wahrer Film-Insider entpuppte sich Britta Ernst, Politikerin und Ehefrau von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz. Sie erzählte lächelnd: „Ich schaue gern Serien, so etwas wie Homeland, Borgen oder Six Feet under.“ Ihr Gatte hingegen mag es klassischer, er liebt den sonntäglichen Tatort sowie die Talkshows in den dritten Programmen. „Und die heute-show ist Pflicht für uns“, so Scholz. Großer Fan von Serien wie „Breaking Bad“ und „Game of Thrones“-Fan ist auch Jung-Schauspieler David Kross aus Bargteheide („Der Vorleser“), der die Laudatio auf die Gewinner-Serie „Deutschland 83“ hielt. Ende Februar dreht Kross in Hamburg. „Ich spiele dann eine Hauptolle im Kinofilm ,Simpel’. Darauf freue ich mich sehr“, so Kross.
Auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter beschäftigte der Fernsehpreis unter dem Hashtag #GoldeneKamera viele Nutzer:
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Auffällig und damit schwer angesagt in diesem Jahr waren kleidungstechnisch übrigens glitzernde Pailletten – zumindest für die Damen, die mit ihren Roben für eine äußerst glamouröse Stimmung sorgten: Uschi Glas wählte grün, Judith Rakers funkelte in weiß, Michaela Schaffrath, die zehn Minuten lang die Fotografen auf dem roten Teppich beschäftigte, in dunkelblau. Helen Mirren wählte rot, passend zum Teppich, auf dem sie bereits bezauberte. Sie bekam die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk. „Ich fühle mich sehr geehrt, diesen großartigen deutschen Preis zu gewinnen“, sagte sie auf dem roten Teppich, „Deutschland hat so viele beeindruckende Autoren und Schauspieler.“ Sie dankte ausdrücklich den Synchronsprechern, die dafür sorgten, dass die Filme so erfolgreich in den Kinos in den verschiedenen Ländern laufen.
Handball-Nationalmannschaft singt
Eine weitere Preisträgerin (Publikumswahl zum „Besten deutschen Music-Act“) blieb erstaunlich ruhig – zumindest sang Helene Fischer bei ihrem einzigen Fernsehauftritt im Jahr 2016 nicht. Das übernahmen ein sportlicher Männerchor live aus Frankfurt. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gab eine abgeänderte Version von „Atemlos“ zum Besten. Musikalisch ging es später weiter: In der Kategorie „Lebenswerk Musik“ wurden die Beach Boys geehrt.
Dann die Königsklasse: Als „Bester deutscher Fernsehfilm“ gewann der Film „Ein großer Aufbruch“, ein Familiendrama. Vor der Kamera hat Regisseur Matti Geschonneck unter anderem die Darsteller Matthias Habich, Hannelore Elsner, Matthias Brandt und Edgar Selge versammelt.
Fernsehkoch Horst Lichter verkündete am Ende das Ergebnis der Publikumswahl zum „Beliebtesten Showmaster“. „Günther, du hast gewonnen“, rief Lichter ins Mikrofon und empfing Moderator Günther Jauch auf der Bühne. „Ich freue mich sehr darüber, weil ich mit Thomas gleichgezogen habe. Wir haben beide vier“, sagte Jauch mit Blick auf Thomas Gottschalk.
Und nach der Verleihung ging es für viele der 1200 Gäste noch weiter – zur großen Dinner-Party. Darauf freute sich auch Michelle Hunziker, die mit Tochter Aurora kam: „Wir sind hauptsächlich zur Party hier, wir wollen richtig feiern“, sagte sie. Mit diesem Wunsch waren sie in guter Gesellschaft. (les)