Berlin. Rewe hat eine Foodwatch-Warnung ignoriert, jetzt beschweren sich Kunden zuhauf auf der Facebook-Seite. Rewe prüft rechtliche Schritte.

Die Testergebnisse hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch bereits Ende Oktober veröffentlicht, einen Shitstorm auf Facebook erntet die Supermarktkette Rewe erst jetzt. Das Rewe-Bioprodukt Weichweizengrieß erregt die Gemüter. Auf eine Warnung von Foodwatch, in dem Produkt seien potenziell krebserregende Rückstände aromatischer Mineralöle nachgewiesen worden, hatte Rewe Foodwatch zufolge nicht reagiert. Daraufhin ergriff Foodwatch selbst die Initiative – und veröffentlichte einen Produktrückruf.

Auf der Facebook-Seite von Rewe melden sich seither Kunden, teils empört, teils verunsichert. „Wieso gab es hierzu von der Konzernseite keinerlei Informationen oder einen Rückruf?“, fragt etwa eine Kundin. „Da bleibt mir das Mineralölfrühstück im Halse stecken!“, kommentiert ein anderer erbost.

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Rewe hingegen widerspricht Foodwatch und versucht, die Kunden zu beruhigen. „Der Rewe Bio Weichweizengrieß ist uneingeschränkt verkehrsfähig und gesundheitlich unbedenklich“, heißt es in einer Antwort auf einen Verbraucherkommentar auf Facebook. Foodwatch betreibe „gezielte Verbrauchertäuschung“. Deshalb prüfe Rewe nun rechtliche Schritte gegen die Organisation.

Rewe verweist auf Gutachten

Zudem verweist Rewe auf ein Gutachten des Bunds für Lebenmittelrecht und Lebensmittelkunde. Der Verband der Lebensmittelwirtschaft schreibt: „Die von Foodwatch festgestellten Mengen von aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) liegen (...) unterhalb der Nachweisgrenze von 0,0005 g/kg Lebensmittel.“ Für die Verbrauchergesundheit bestehe demnach keine Gefahr.

Die Kunden beruhigt das nicht. „Anstatt (...) die Gesundheit Ihrer Kunden ernst zu nehmen, drohen Sie Foodwatch mit einer Klage. Das ist leider nicht lobenswert!“, beschwert sich eine Facebook-Nutzerin. (jkali)