Meran. Sportlich, botanisch, kulinarische Genüsse und ein angenehmes Klima: Besonders im Frühling gibt es gute Gründe, Südtirol zu besuchen.

Wenn die Apfelbäume in allen Zartrosa- und Weißtönen blühen, ist die Gegend um Lana und Meran besonders reizvoll. Man kann sie zu Fuß, per Fahrrad und auf Inlinern erkunden – oder einfach von einem schönen Sonnenplätzchen aus genießen. Hier sind fünf gute Gründe für Südtirol im Frühjahr.

Radeln entlang der Etsch

Zwischen Etsch und Apfelgärten führt ein Radweg durch das Meraner Land. Gerade zur Blütezeit im Frühling ist er besonders reizvoll. Die Strecke ist sportlich einfach und landschaftlich grandios. Talauswärts hat man die trutzigen Mauern von Schloss Sigmundskron mit Reinhold Messners Museum vor Augen. Wer taleinwärts radelt, der sieht im Hintergrund die schneebedeckten Bergspitzen über dem Blütenmeer. Alternativ zum Fahrrad kann man einen Großteil der Strecke auch gut auf Inlinern rollen. Die meisten Passagen verlaufen auf geteerten Wegen.

Ein Fest rund um den Apfel

Lana ist die größte und eine der ältesten Obstbaugemeinden Südtirols. Äpfel sind hier überall präsent. Anfang April wird die Apfelblüte zwei Wochen lang gefeiert. Dann erfreuen sich Einheimische und Gäste nicht nur an den duftenden Blüten in Weiß und Zartrosa. Es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen rund um die Frucht. Da wird das Geheimnis der Eisblüten gelüftet, dem frühmorgendlichen Vogelkonzert gelauscht oder einem Imker über die Schultern geschaut. Und natürlich gibt es viel zu probieren, um die Vorfreude auf die Apfelernte zu schüren.

Gärten voller Überraschungen

Wie eine Insel liegen die Sieben Gärten des Kränzelhofs im Meer der Obstbäume. Labyrinthe, Landart und unzählige Ecken zum Verweilen locken in das Refugium, das Franz Graf Pfeil zum Unverständnis vieler vor zehn Jahren auf besten Obstacker setzte. Er wollte mit der Natur nicht nur produzieren, sondern ihr auch etwas zurückgeben. Seitdem gestalten der Hausherr, seine Helfer und internationale Künstler Stück für Stück eine grüne Oase, die Besucher mit allen Sinnen einnimmt. Natürlich kann man schauen, aber auch riechen, fühlen, hören und schmecken. Je nach Jahreszeit lassen sich süße Früchte direkt in den Mund pflücken oder eines der flüssigen Kunstwerke aus dem Weinkeller mit 800 Jahre alter Tradition am langen Steintisch mit Blick auf die Berge kosten.

Blüten vor verschneiten Gipfeln

Gleich hinter der Eingangsbrücke von Schloss Trautmannsdorff empfängt den Besucher leuchtendes Rot. Tausende Trautmannsdorff-Tulpen recken ihre Kelche der Sonne entgegen. Insgesamt haben 25 Gärtner in den Anlagen des einstigen Feriendomizils von Kaiserin Elisabeth 190.000 Tulpen gesetzt, die in diesen Tagen farbenfrohe Blütenteppiche in Italiens schönsten Garten malen. Seit 15 Jahren sind die Gärten mit Rhododendren, Meraner Palmen und duftenden Zitruspflanzen auf den Terrassen der Orangerie nicht nur für Gärtner ein magischer Anziehungspunkt. Mit der Texelgruppe im Rücken, die vor den kalten Winden aus dem Norden schützt, ist die Schlossanlage ein perfekter Ort, um sich in Frühlingsstimmung zu katapultieren.

Genussvoller Spaziergang

Der Meraner Frühling ist mehr als nur eine Jahreszeit. Seine kulinarische Seite zeigt er jeden Sonnabend im Zentrum der Stadt, wo üppige Kräuterbüschel, Blumen und köstliche Spezialitäten verführen. Ab Mitte März werden von Designer Martino Gamper entworfene Stände auf die Freiheitsstraße gestellt, an denen heimische Spezialitäten der Region direkt vom Bauern feilgeboten werden. Nebenbei kann man Messer schleifen lassen und traditionsreiches Handwerk bewundern. In und um die Stadt gibt es den Parcours Merano Art & Nature, bei dem internationale Künstler mitwirken. Wandelhalle, Schloss Kallmünz und der Bahnhofspark werden unter dem Motto „Walking with Senses“ in Szene gesetzt.