Hamburg/Düsseldorf. Tauchkurse sind in aller Welt möglich und auch schon für Kinder geeignet. In der Ferne locken vor allem Thailand und die Malediven.

„Die beste Art einen Fisch zu beobachten, ist selbst einer zu werden.“ Dieser Satz stammt von Jacques Cousteau (1910–1997). Seit den Zeiten des berühmten französischen Tauchpioniers hat sich viel getan. Der frühere Extremsport ist viel sicherer und auch für ein breites Publikum erschwinglich geworden. Doch noch immer lösen Schiffswracks, Korallen und Fische in allen Formen und Farben Begeisterung aus, sobald man das erste Mal schwerelos durch die blauen Tiefen gleitet. Bevor man die ersten Flossenschläge unter Wasser wagt, sollte aber zunächst ein Tauchkurs absolviert werden. Worauf es dabei ankommt, erklären wir hier.

„Tauchen lernen kann jeder, der körperlich und seelisch gesund ist“, sagt Theo Konken, Ausbildungsleiter im ­Verband Deutscher Sporttaucher aus Düsseldorf. „Zur eigenen Sicherheit empfiehlt sich aber vor dem ersten Tauchgang eine tauchmedizinische Untersuchung.“ Und auch wenn es in den meisten Ländern kein Gesetz verbietet, sollte niemand einfach die nötige Ausrüstung kaufen und auf eigene Faust abtauchen. Durch den erhöhten Druck, den das Wasser in der Tiefe ausübt, und den Stickstoff, der sich dadurch im Körper anreichert, können beim Tauchen ernste Gefahren entstehen.

Kinder ab zehn Jahren können die Unterwasserwelt erleben

Deshalb werden bereits in den Kursen für den ersten Tauchschein die wichtigsten Regeln für einen sicheren Tauchgang erklärt, und man übt zunächst in flachem Gewässer, mit den Geräten umzugehen. Das selbstständige Anlegen und Überprüfen der Ausrüstung sowie der sichere Umgang mit den Gerätschaften unter Wasser kann übrigens auch schon von Kindern erlernt werden, in speziellen Kursen für Heranwachsende ab zehn Jahren. Und genau wie bei den Erwachsenen steht am Ende jedes Tauchkurses eine Prüfung, in der die Theorie abgefragt wird.

Wo man mit einem Tauchkurs beginnt, ist zweitrangig. Gute Tauch­schulen gibt es auf der ganzen Welt. Ähnlich wie bei Restaurants findet man die Besten durch Tipps von Freunden oder durch Bewertungsportale im Internet wie tripadvisor.de, taucher.net oder holidaycheck.de. „Eine gute Tauchbasis sollte sauber und aufgeräumt sein“, sagt Konken, der schon seit 33 Jahren Tauchlehrer ist. Wichtig seien „freundliches, kompetentes Personal, modernes Equipment und dessen regelmäßige Wartung und Säuberung“.

Viele Interessierte lernen im Urlaub zu tauchen, häufig in tropischen Ge­wässern. Das garantiert warmes Wasser, gute Sichtweiten und oft auch schon von Anfang an eine bunte und spannende Unterwasserwelt. Wer ein Rundum-sorglos-Paket haben möchte, der bucht seine Reise am besten über einen Tauchreiseveranstalter wie Sub Aqua, Orca oder Reisecenter Federsee. Das ist allerdings auch deutlich teurer als eine Individualreise.

Ko Tao in Thailand bietet perfekte Bedingungen

Für so eine bietet sich besonders die Insel Ko Tao in Thailand an – einer der beliebtesten Orte für Tauchan­fänger. Besonders seit Ägypten durch den islamistischen Terror und die damit einhergehende Bedrohung als Reiseziel eher unattraktiv geworden ist. Ko Tao bietet perfekte Unterwasser-Bedingungen für Anfänger – bei günstigen Preisen und hoher Qualität. Besonders renommiert ist hier die Tauchschule Dive­point, eine der ältesten deutschsprachigen Schulen mit modernster Ausrüstung und besonders großem Boot (zehn Tauchgänge 180 Euro).

Wer ein wenig mehr ausgeben kann, der findet auf den Malediven neben Traumstränden gleichfalls hervor­ragende Tauchspots. Der Inselstaat ist Traumziel vieler Hochzeitsreisenden, aber auch Familien werden hier glücklich. Der Allgäuer Werner Lau betreibt gleich vier Tauchschulen über die Malediven verteilt – mit einem sehr guten Ruf (zehn Tauchgänge zwischen 620 und 750 Euro).

Tauchschulen an hochfrequentierten Destinationen haben einen hohen Durchlauf an Anfängern, wodurch sie sehr erfahren und bestens aufgestellt sind. Ein Anfängerkurs dauert hier meistens nur vier bis fünf Tage, in denen man sich voll aufs Tauchen konzentriert. Das bedeutet aber auch Pauken unter Palmen. Wer keine kostbaren Urlaubstage verlieren will, kann auch in Deutschland seinen Schein erwerben, muss dafür aber mit Schwimmbädern oder kalten Seen vorliebnehmen.

Bei den Kursen gibt es kaum Unterschiede – im Preis schon

Allerdings nehmen sich die Vereine in Deutschland auch meist mehr Zeit und gehen individuell auf die Fragen und Probleme ihrer Schüler ein. Ein Kompromiss ist, die Theorie online am heimischen Rechner zu lernen – und im Urlaub die praktischen Übungen im Wasser zu machen. Internetportale wie zum Beispiel „PADI eLearning“ bieten diesen Dienst seit einigen Jahren an.

Bei den Anfängerkursen der verschiedenen Verbände wie PADI, SSI, CMAS oder dem VDST gibt es kaum Unterschiede, und entscheidend für den Preis ist eher der Ort, an dem der Kurs stattfindet. Während man einen Einsteigerkurs in Thailand bereits für 200 Euro bekommt, muss man auf den Malediven mit etwa 650 Euro rechnen. Die Aus­rüstung wird in beiden Fällen gestellt. Wer sich jedoch dazu entschließt, öfter tauchen zu wollen, sollte sich zumindest Maske, Schnorchel, Flossen und eventuell auch einen eigenen Tauchcomputer zulegen.

Die Angst vor Haien ist übrigens vollkommen unbegründet. Im vergangenen Jahr kamen weltweit lediglich acht Menschen bei Haiangriffen ums Leben – und keiner davon war ein Taucher.